Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen, insbesondere durch die zunehmende Digitalisierung, aber auch aus rein wirtschaftlichen Überlegungen sieht sich die Schweizerische Post zu diversen Spar- und Umstrukturierungsmassnahmen gezwungen. So hat sie in den letzten Monaten mit ihren angekündigten Poststellenschliessungen auch im Kanton Graubünden für grosse Unruhe gesorgt. Zusätzlich hat auch der Pilotversuch, unstimmig adressierte Briefe in Vietnam verarbeiten zu lassen, hierzulande für viel Stirnrunzeln gesorgt. Glücklicherweise wird dieses Projekt nach grossem öffentlichem und politischem Druck nicht fortgeführt. Schon heute steht der Standort des Logistikzentrums für Retourenverarbeitung und Videocodierung (LRV) in Chur bereits unter starkem Druck und dadurch wäre mittel- bzw. langfristig der Druck noch weiter angestiegen.
Trotzdem drängen sich in diesem Zusammenhang noch weitere Fragen auf, weshalb die Unterzeichnenden mit folgenden Fragen an die Regierung gelangen:
1. Kann die Regierung bestätigen, dass in den vergangenen sieben Jahren im Logistikzentrum für Retourenverarbeitung und Videocodierung (LRV) in Chur eine Personalreduktion von knapp 30% stattgefunden hat? Wie sehen diese Zahlen konkret aus?
2. Was gedenkt die Regierung zu unternehmen, um das schwächelnde Logistikzentrum für Retourenverarbeitung und Videocodierung (LRV) in Chur zu stärken bzw. um den Standort Chur langfristig zu erhalten?
3. Mit der angekündigten Schliessung traditioneller Poststellen in Graubünden gehen weitere Arbeitsplätze verloren. Verfolgt die Regierung eine konkrete Strategie, wie sie diese Arbeitsplätze in anderen Geschäftsbereichen von der Post (E-Health, E-Voting, Digital Workplace) ersetzt haben will?
Chur, 19. April 2017
Schneider, Deplazes, Albertin, Caduff, Caluori, Casanova (Ilanz), Cavegn, Crameri, Darms-Landolt, Della Vedova, Dermont, Dosch, Epp, Fasani, Florin-Caluori, Geisseler, Giacomelli, Kunfermann, Niederer, Sax, Tomaschett (Breil), Tomaschett-Berther (Trun), Berther (Segnas), Cantieni, Lombardi, Natter