Bei dem sich abzeichnenden Pflegenotstand sind alle Beteiligten im Gesundheitswesen gefordert. Seit Jahren findet ein Austausch zwischen den Beteiligten am «Runden Tisch» statt, um dem drohenden Personalnotstand entgegenzuwirken. Aktuell haben wir die Situation, dass mehr geeignete Kandidatinnen / Kandidaten das HF Pflege-Studium in Graubünden anstreben, als Praktikumsplätze im Akutbereich zur Verfügung stehen. Die Spitäler sind nicht mehr in der Lage, zusätzliche Ausbildungs- und Praktikumsplätze anzubieten. In den Bereichen Langzeitpflege und Spitex wären aber noch genügend Ausbildungs- und Praktikumsplätze vorhanden. Diese werden aber aufgrund subjektiver fehlender Attraktivität / Wertigkeit der Langzeitpflege für die Abschlusspraktika nicht belegt. Faktisch kommt dies einem Numerus Clausus gleich und widerspricht sämtlichen Bemühungen, mehr qualifiziertes Pflegepersonal auszubilden.
Die momentane Situation ist sehr unbefriedigend, da einige Studieninteressierte keine Ausbildungsmöglichkeit in Graubünden erhalten haben, obwohl sie die Zulassungskriterien zum HF Pflege-Studium erfüllen. Ein möglicher Lösungsansatz könnte die Direktanstellung durch Bündner Betriebe sein, analog der erfolgreichen Umsetzung der Grundbildung zur Fachfrau / zum Fachmann Gesundheit in Graubünden. Die Anstellung der Studierenden erfolgt bedarfsorientiert in den verschiedenen Versorgungsbereichen. Dadurch wird die Gesundheitsversorgungs-Branche in die Pflicht genommen. Dies würde auch eine flexiblere Planung der Praktika und somit die Nutzung des gesamten Potenzials an geeigneten Bewerbern und Ausbildungsplätzen ermöglichen. Auch führt dies zu einer Steigerung der Attraktivität im Langzeitbereich und in der Spitex, denn gerade in diesen Bereichen erwarten wir mit der demografischen Entwicklung, einen zunehmenden Pflege- und Betreuungsbedarf.
Die Unterzeichnenden beauftragen die Regierung:
Die Regierung sorgt dafür, dass für eine maximale Zahl an Studieninteressierten, welche die schulischen Zulassungskriterien für ein HF Pflege-Studium erfüllen, genügend Ausbildungs- und Praktikumsplätze in Bündner Betrieben zur Verfügung gestellt werden können.
Zusätzlich sorgt die Regierung dafür, dass zukünftig das HF Pflege-Studium im Akut-, Spitex- und Langzeitbereich gleichwertig ist.
Pontresina, 13. Juni 2019
Holzinger-Loretz, Hardegger, Florin-Caluori, Alig, Atanes, Berther, Berweger, Bettinaglio, Bigliel, Brandenburger, Buchli-Mannhart, Cahenzli-Philipp, Caluori, Cantieni, Casty, Casutt-Derungs, Caviezel (Davos Clavadel), Censi, Clalüna, Danuser, Della Cà, Deplazes (Rabius), Derungs, Dürler, Ellemunter, Engler, Fasani, Felix, Flütsch, Gasser, Giacomelli, Gort, Grass, Gugelmann, Hartmann-Conrad, Hefti, Hitz-Rusch, Hofmann, Horrer, Jenny, Jochum, Kasper, Kienz, Kohler, Kunfermann, Kunz (Fläsch), Kunz (Chur), Kuoni, Lamprecht, Locher Benguerel, Loepfe, Märchy-Caduff, Marti, Michael (Donat), Michael (Castasegna), Mittner, Müller (Susch), Müller (Felsberg), Natter, Niggli (Samedan), Niggli-Mathis (Grüsch), Noi-Togni, Papa, Pfäffli, Preisig, Rettich, Ruckstuhl, Rüegg, Rutishauser, Schmid, Schwärzel, Stiffler, Tanner, Thomann-Frank, Thöny, Thür-Suter, Tomaschett-Berther (Trun), Ulber, Valär, von Ballmoos, Waidacher, Weber, Weidmann, Wellig, Widmer (Felsberg), Widmer-Spreiter (Chur), Wieland, Wilhelm, Zanetti (Sent), Pajic, Renkel