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Mit der heutigen Schlüsselübergabe zwischen dem Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement und dem Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit wird die rund dreijährige Bauphase fristgerecht und erfolgreich abgeschlossen.

Im Beisein von Bundesrätin Karin Keller-Sutter, der Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Präsidentin des Ostschweizer Strafvollzugskonkordats, der Bündner Regierung und geladenen Gästen findet heute im Rahmen eines Festaktes die Schlüsselübergabe für die neue geschlossene Justizvollzugsanstalt (JVA) Cazis Tignez statt.
Nicht einmal drei Jahre nach den Aushubarbeiten für das 50 000 Quadratmeter grosse Bauareal kann der Neubau vom Betreiber übernommen werden. Der Neubau hat insgesamt 119 Millionen Franken gekostet, wobei sich der Bund mit einem Baubeitrag von 33 Millionen Franken beteiligte. Nach einer Testphase bis Ende 2019 werden zu Beginn des nächsten Jahres die ersten Insassen in die neue Justizvollzugsanstalt überführt.

Zeitgemässer Strafvollzug

Die ausgewiesenen Sicherheitsdefizite der JVA Sennhof werden mit der Inbetriebnahme der neuen JVA Vergangenheit sein. Der Schutz der Allgemeinheit und die Arbeitsbedingungen für das Vollzugspersonal entsprechen mit dem Neubau den erforderlichen Standards eines zeitgemässen Strafvollzugs. Die Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez befindet sich in unmittelbarer Nähe zur bestehenden offenen Justizvollzugsanstalt Realta und der psychiatrischen Klinik Beverin. Sie verfügt über 10 Plätze in der Eintrittsabteilung, 100 Plätze im Normalvollzug, 20 Plätze im Spezialvollzug, 10 Plätze für ältere Insassen und 12 Plätze für den Vollzug der Untersuchungshaft sowie für Frauen und Jugendliche. Mit einer Belegungskapazität von 152 Insassen wird ein Beitrag zur Behebung von Versorgungslücken im Vollzugsangebot der Schweiz, im Besonderen im Ostschweizer Strafvollzugskonkordat, geleistet.

Architektonisches Konzept mit hohen Ansprüchen

Der Neubau der Architekten Dieter Jüngling und Andreas Hagmann aus Chur ist durch einen äusseren, markanten Sicherheitsgürtel mittels einer sieben Meter hohen und rund einen Kilometer langen Betonmauer sowie mehreren Metallzäunen geprägt. Das gesamte Areal gliedert sich in drei Hauptgebäude. Diese sind Minergie zertifiziert und die Materialien entsprechen den heutigen Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Das architektonische und das logistische Konzept erfüllen einerseits die gesetzlichen Vorschriften des Strafvollzugs und die komplexen Anforderungen eines möglichst hohen Sicherheitsstandards. Anderseits unterstützen sie aber auch die Insassen während des angestrebten Resozialisierungsprozesses, bieten den Vollzugsmitarbeitenden gute Arbeitsbedingungen und ermöglichen effiziente, kostengünstige Betriebsabläufe.

Volkswirtschaftliche Bedeutung

Der Neubau hat eine volkswirtschaftliche Bedeutung. Die neue JVA Cazis Tignez bietet rund 110 Mitarbeitenden eine Beschäftigung, wobei rund 80 Stellen gänzlich neu besetzt und circa 30 bestehende Arbeitsplätze von der JVA Sennhof verlegt werden. Das umliegende Gewerbe wird von der Ansiedlung dieser Ostschweizer Konkordatsanstalt profitieren können. Sei es durch Aufträge oder durch Partnerschaften in Produktionsprozessen.