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Integration ist ein vielschichtiges Thema, das nicht nur Migrantinnen und Migranten betrifft, sondern uns alle. Es geht darum, eine Balance zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Teilhabe zu finden. Auf der einen Seite besteht die Gefahr der sozialen Isolation, auf der anderen Seite droht eine «Überintegration», die wenig Raum für Individualität lässt.

Integration lässt sich nicht allein an Sprachkenntnissen oder beruflichem Erfolg messen. Sie ist vielmehr ein fortlaufender Prozess, der auf den Aufbau von sozialen Netzwerken und zwischenmenschlichen Kontakten abzielt – sowohl für Zugewanderte als auch für Einheimische. Dabei geht es auch darum, unsere sozialen Normen kritisch zu hinterfragen und neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Integration fordert Offenheit und Respekt auf beiden Seiten und ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgaben. 

 

Die Publikation kann hier online gelesen oder als PDF heruntergeladen werden

Mix Magazin für Vielfalt 2024

Druckexemplare können bestellt werden unter Telefon 081 257 26 38 oder E-Mail info@integration.gr.ch.

 

Als thematische Ergänzung mit weiterführenden Aspekten erscheint jeweils im Frühling die Publikation Integration im Fokus. 

Integration im Fokus 2024

 

Editorial Felix Birchler, Leiter Fachstelle Integration 

Liebe Leserin, lieber Leser

Mir ist es ein Anliegen, das Thema Integration aus einer breiten Perspektive zu betrachten: Es betrifft nicht nur Migrantinnen und Migranten, sondern jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns. Wir alle stehen vor der Herausforderung, ein gesundes Mass zwischen gesellschaftlicher Teilhabe und individueller Freiheit zu finden. Im einen Extremfall drohen Einsamkeit und soziale Isolation, die Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen. Im andern eine «Überintegration», bei der erdrückende soziale Normen wenig Raum für Individualität lassen. Wo wollen wir uns als Gesellschaft auf diesem Spektrum positionieren?

Die soziale Integration verläuft nicht linear und lässt sich auch nicht allein an Sprachkenntnissen oder beruflichen Erfolgen messen. Sie ist vielmehr ein fortwährender Prozess, in dem es um das Aufbauen von zwischenmenschlichen Kontakten und sozialen Netzwerken geht – sowohl für Zugewanderte als auch für Einheimische. Das gemeinsame Engagement von Behörden, Regelstrukturen, aber insbesondere auch von der Zivilgesellschaft und zahlreichen Freiwilligen zeigt, wie bereichernd schon kleine Erfolge sein können – das veranschaulichen wir in dieser MIX-Ausgabe.

Integration fordert von uns, unsere sozialen Normen kritisch zu hinterfragen und neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. In einer Gesellschaft, die so vielfältig ist wie die unsere, besteht die Herausforderung darin, Wege zu finden, die individuelle Freiheit und kollektive Verantwortung in Einklang zu bringen. Dies gelingt uns, wenn wir Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen, die uns alle betrifft. Lassen Sie uns gemeinsam weiter daran arbeiten – im Wissen, dass Integration keine Einbahnstrasse ist, sondern ein gegenseitiger Prozess, der Offenheit und Respekt verlangt.

Felix Birchler
Leiter Fachstelle Integration