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Im Zusammenhang mit schwer kranken Menschen werden die Begriffe Pallliativmedizin, Palliativpflege, Sterbebegleitung oder Hospiz verwendet. Diese Bereiche sind Teil von Palliative Care. Darunter versteht man alle Massnahmen, die das Leben eines unheilbar kranken Menschen lindern und ihm so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende zu verschaffen.
Die WHO definiert Palliative Care so: Palliative Care entspricht einer Haltung und Behandlung, welche die Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen verbessern soll, wenn eine lebensbedrohliche Krankheit vorliegt. Sie erreicht dies, indem sie Schmerzen und andere physische, psychosoziale und spirituelle Probleme frühzeitig und aktiv sucht, immer wieder erfasst und angemessen behandelt.
Cicely Saunders (* 22. Juni 1918 † 14. Juli 2005 in London) war eine englische Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin. Sie gilt als Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin und setzte die Tätigkeiten von Palliative Care unter folgenden Leitsatz:
«Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben. »

Palliative Care in den Institutionen in Graubünden


Gemäss Art. 50 des Gesetzes zum Schutz der Gesundheit im Kanton Graubünden (Gesundheitsgesetz) haben unheilbar kranke und sterbende Menschen Anspruch auf eine ganzheitliche Betreuung nach den Grundsätzen der palliativen Medizin, Pflege und Begleitung.
Akutspitäler, Alters- und Pflegeheime und Spitex Dienste stehen immer wieder vor der grossen Herausforderung Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu betreuen. Um die vielfältigen Bedürfnisse dieser Menschen erfassen zu können und adäquate Massnahmen einleiten zu können, sind interdisziplinäre Teams gefragt. Neben den medizinischen und pflegerischen Angeboten gehört die psychologische und spirituelle Begleitung zu den Bestandteilen von Palliative Care.
Alle Institutionen in Graubünden sind verpflichtet nachzuweisen, wie sie die Palliative Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten sicherstellen. Sie tun dies, indem sie ein Konzept und dessen Umsetzung nachweisen. Dazu gehören die notwendigen personellen Qualifikationen ebenso, wie die Frage der interdisziplinären Zusammenarbeit mit qualifizierten Partnern.

Hospiz Graubünden


Das Hospiz Graubünden mit Standort in Maienfeld, betreut Erwachsene ab 18 Jahren mit einer komplexen jedoch primär stabilen physischen, psychosozialen und spirituellen Problematik am Lebensende und begleiten deren Angehörige, als Teil einer umfassenden Palliative Care. Das Hospiz soll Menschen in der letzten Lebensphase die Möglichkeit für ein würdevolles Sterben bieten. Ein Aufenthalt im Hospiz kann auch vorübergehend sein, im Sinne einer Entlastung für pflegende Angehörige und Bezugspersonen. Auch ein Tages- oder Nachtaufenthalt kann Entlastung bieten. Die Begleitung und Beratung der Angehörigen und Bezugspersonen sowie die Trauerbegleitung sind wesentliche Aufgaben die ein Hospiz wahrnimmt. Das Hospiz mit 4 Betten, entspricht einem Angebot der spezialisierten Palliative Care. Die Lebensqualität, die würdevolle Umgebung, das Wohlfühlen, die dem Bild zu Hause zu sterben möglichst nahe kommt stehen im Vordergrund.
Mehr zum Hospiz Graubünden unter www.hospiz-gr.ch

Palliativer Brückendienst GR

Am 1. Januar 2013 startete im Kanton Graubünden der Palliative Brückendienst seine Tätigkeiten. In der Pilotphase von 2013 bis Ende 2016 konnten wichtige Erfahrungen gesammelt werden, um den Palliativen Brückendienst Graubünden am 1.1.2017 in den Regelbetrieb zu überführen. Heute wird der Palliative Brückendienst GR vom Verein palliative gr geführt. Die Mitarbeitenden des Palliativen Brückendienstes begleiten und beraten Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und die in der Pflege und Betreuung involvierten Personen und Organisationen in komplexen Fragen zu Pflege und Betreuung. Die fachliche Unterstützung kann sowohl vom Patienten, von den Angehörigen, vom Hausarzt oder von den Spitex Diensten und Pflegeheimen aufgeboten werden. Das ergänzende Angebot durch den Palliativen Brückendienst erfolgt temporär so lange, bis die beteiligten Betreuenden die Situation selber meistern können.
Mehr zu Palliative GR und Palliativer Brückendienst Graubünden unter www.palliative-gr.ch