Was sind eigentlich archäologische Fundobjekte?
Archäologische Fundobjekte sind materielle Zeugnisse früherer Kulturen. Die häufigsten Fundobjekte stellen Gefässe oder Gefässfragmente aus Keramik, Objekte und Geräte aus Glas, Stein, Holz, Knochen, Geweih und Metall dar. Zeitlich decken sie ein Spektrum ab, das sämtliche Epochen umfasst und bis weit in die urgeschichtlichen Zeiten zurückreicht. Weil es sich bei solchen Funden häufig um Bruchstücke handelt oder um Gegenstände, die verkrustet oder korrodiert sind, ist es nicht immer einfach, einen archäologischen Fund sofort und zweifelsfrei als solchen zu erkennen.
Was ist zu tun, wenn ich auf ein Objekt stosse, das für die Archäologie von Interesse sein könnte?
Archäologische Funde, die auf oder im Bündner Boden gefunden werden, gehören dem Kanton Graubünden (ZGB Art. 724). Merken Sie sich die Fundstelle und melden Sie Ihre Entdeckung dem Archäologischen Dienst! Wenn immer möglich, sollen Funde unverändert am Fundort bleiben, damit die Befundsituation untersucht werden kann.
Fundmeldung: info@adg.gr.ch
Darf ich auf eigene Faust nach Altertümern graben?
Nein! Das Suchen nach Altertümern mit Metalldetektoren oder anderen Hilfsmitteln sowie selbständiges Graben nach archäologischen Funden ist verboten, auch auf privatem Grund. Oberflächlich entdeckte Funde sind gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz zu melden.
Fundmeldung: info@adg.gr.ch
Werden Bauprojekte durch «die Archäologen…» verzögert?
Archäologische Sondierungen oder Notgrabungen im Zusammenhang mit einem Bauprojekt werden wenn immer möglich bereits (lange) vor Baubeginn durchgeführt. Voraussetzung hierfür ist in der Regel das Vorhandensein einer gültigen Baubewilligung. Wenn eine Ausgrabung unumgänglich ist, wird zusammen mit der Bauherrschaft nach Lösungen gesucht, damit allfällige Verzögerungen minimiert oder vermieden werden können. In Einzelfällen lässt sich eine Verzögerung aber tatsächlich nicht vermeiden, etwa wenn bislang unbekannte, räumlich ausgreifende Strukturen und/oder massenhaft Fundobjekte zum Vorschein kommen. Wie der Name jedoch impliziert: der Dienstleistungsgedanke an der Bevölkerung steht an vorderster Stelle.