Gefahrenzonen - Wo darf nicht oder nur mit Auflagen gebaut werden?
Mit der flächendeckenden Ausscheidung von Gefahrenzonen durch den Forstdienst ab ca. 1975 (zuerst vorwiegend für Lawinen) konnte bereits sehr früh eine der Gefährdung angepasste Raumnutzung angestrebt werden. Zwischenzeitlich wurden die Gefahrenzonen von den Gefahrenkommissionen laufend aktualisiert und zunehmend werden auch weitere Prozesse aus den Gefahrenkarten Wasser, Steinschlag und Rutschung berücksichtigt. Die Gefahrenzonen werden nur innerhalb der Erfassungsbereiche dargestellt; sie haben sich sehr bewährt.
Die Gefahrenzone 1 (rot) kommt einem Bauverbot gleich, in der Gefahrenzone 2 (blau) ist Bauen mit Auflagen möglich. Bei einem Bauvorhaben in der Gefahrenzone 2 (blau) eruieren die Gefahrenkommissionen die prozessspezifische Gefährdung auf dem vorgesehenen Standort. Die Prüfingenieure der Gebäudeversicherung legen sodann die baulichen Auflagen für das geplante Bauvorhaben fest.
Die Gefahrenzonen werden in den Zonenplänen der Nutzungsplanung dargestellt und sind für alle Personen einsehbar.
Leitfaden Gefahrenzonen in Graubünden 2017
Die Ereignisse in Bondo haben die Aktualität und Wichtigkeit einer Gefahrenzonenplanung gezeigt. Die Gefahrenzonen bilden eine wichtige Grundlage bei der Ausscheidung von Bauzonen und bei den baulichen Auflagen zum Schutz der Gebäude.
Das Amt für Wald und Naturgefahren und das Amt für Raumentwicklung haben mit Unterstützung der Gebäudeversicherung den einen neuen Leitfaden „Gefahrenzonen in Graubünden“ erarbeitet. Der Leitfaden basiert auf langjähriger Erfahrung und wurde mit neuen Erkenntnissen aktualisiert.
Die Pläne werden von der Gefahrenkommissionen vom Amt für Wald und Naturgefahren ausgeschieden und von den Gemeinden in der kommunalen Nutzungsplanung festgesetzt. Mit der Genehmigung durch die Regierung werden sie schliesslich als Gefahrenzonen eigentümerverbindlich.
Leitfaden Gefahrenzonen in Graubünden
Linee guida Zone di pericolo nei Grigioni
Muster-Plan Gefahrenkommission (1 MB)
Vorlage für die Darstellung des Plans der Gefahrenkommission mit ArcGIS 10.2 (1.3 MB)
Unwetter 2002 - Fallstudie Bahnhof Felsberg (2 MB)