Mykotoxine in Gewürzen
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Gewürze und Gewürzmischungen sind bekannte Risikoprodukte bezüglich einer Belastung mit Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften). In einer koordinierten Ostschweizer Untersuchungskampagne wurden im Sommer 2024 in den Kantonen ZH, SG, TG, GR, GL, SH, AI, AR sowie im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 49 Gewürzproben amtlich erhoben und im Kantonalen Labor Zürich untersucht.
Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte von Pilzen, die auf Wirbeltiere toxisch wirken. Es sind über 250 Schimmelpilzarten bekannt, die mehr als 300 verschiedene Mykotoxine produzieren. Für die Futter- und Lebensmittelsicherheit relevant sind jedoch weitaus weniger. Mykotoxine treten vermehrt bei unsachgemässer, schlechter Produktionspraxis bei Ernte und Lagerung auf. Die Toxine stehen im Verdacht, zytotoxische, teratogene, mutagene und kanzerogene Wirkungen zu haben.
Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) beteiligte sich an der Kampagne mit der amtlichen Erhebung von sieben der 49 Proben, wobei der Schwerpunkt auf Paprika, Chili, Muskatnuss, Ingwer, Curry und Pfeffer lag. Das Kantonale Labor Zürich untersuchte die Proben auf Aflatoxine und Ochratoxin A (OTA), für die in der Kontaminantenverordnung Höchstgehalte festgelegt sind. In 88 % der untersuchten Gewürze konnte mindestens eines der untersuchten Mykotoxine nachgewiesen werden, wobei nur in einem Fall eine Höchstwertüberschreitung festgestellt wurde (OTA in Cayennepfeffer). Am häufigsten wurden OTA in Paprika, Chili und Muskatnuss sowie Aflatoxin B1 in Muskatnuss nachgewiesen.
Von den sieben Proben des ALT wurden vier Gewürzmischungen zusätzlich im ALT-Labor auf den Zusatz von verbotenen Rotfarbstoffen untersucht. Erfreulicherweise konnten diese in keiner Probe nachgewiesen werden. Darüber hinaus wurden in allen ALT-Proben die Höchstgehalte für Aflatoxine und OTA eingehalten.