Forschungen zur Geschichte des Nationalsozialismus und Faschismus in Graubünden
Im Nachgang zu einer Debatte um ein Grabmal für internierte deutsche Soldaten des 1. Weltkriegs auf dem Friedhof Daleu in Chur (so genannter "Nazi-Stein") wurde im Grossen Rat des Kantons Graubünden eine umfassende Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus und Faschismus in Graubünden gefordert (Auftrag Tino Schneider, 15.2.2023). Die Regierung schlug daraufhin vor, in einem ersten Schritt im Rahmen eines wissenschaftlichen Rechercheprojekts den Forschungsstand zu erheben und Forschungslücken zu benennen. Dieses Vorgehen wurde im Grossen Rat einstimmig angenommen.
Der Bericht von Christian Ruch und Andrea Tognina liegt nun vor: "Geschichte des Faschismus und Nationalsozialismus in Graubünden. Forschungsstand und Forschungslücken". Er deckt die Zwischenkriegszeit, die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das erste Nachkriegsjahrzehnt ab, also den Zeitraum von 1918 – 1955.
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Die Bündner Regierung nahm den Bericht am 25. Februar 2025 zur Kenntnis und beschloss weitere Schritte, wie der Medienmitteilung vom 27. Februar 2025 zu entnehmen ist. Am 4. März 2025 stellten die beiden Autoren ihren Bericht in der Veranstaltungsreihe der Historischen Graubünden vor.
Das Staatsarchiv Graubünden unterstützt die einschlägigen Forschungen und wird bis 2026 den Bestand der Hochgebirgsklinik Davos (gegründet 1901 als Deutsche Heilstätte) als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten erschliessen.