Kantonale Gefährdungsanalyse
Um im Kanton Graubünden den Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen weiter zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern, beauftragte die Regierung im Februar 2013 das Amt für Militär und Zivilschutz damit eine umfassende Gefährdungsanalyse für den Bevölkerungsschutz durchzuführen basierend auf dem Gedanken des integralen Risikomanagements. Zu analysieren waren dabei ausschliesslich Ereignisse, die im Kanton zu einer besonderen und vor allem ausserordentlichen Lage führen können und das Verbundsystem des Bevölkerungsschutzes fordern.
Gemäss der im Jahr 2014 abgeschlossenen Gefährdungsanalyse sind aus Sicht des Bevölkerungsschutzes 23 Gefährdungen für den Kanton Graubünden relevant: neun naturbedingte, acht technikbedingte und sechs gesellschaftsbedingte Gefährdungen.
Insgesamt wurden in den Phasen Vorbeugung, Bewältigung und Wiederherstellung nach Ereignissen Defizite identifiziert. Aus diesen Defiziten wurden Massnahmen formuliert um bestehende Defizite zu beheben oder zumindest zu verringern und damit die Risiken der Gefährdungen zu reduzieren. Viele der Massnahmen lassen sich durch die Dienststellen im Tagesgeschäft mit den bestehenden personellen Ressourcen und im Rahmen des ordentlichen Budgets umsetzen. Bis Ende 2018 sollen gemäss Planung der Dienststellen ca. 80 % der Massnahmen umgesetzt sein. Einige Massnahmen erfordern zur Umsetzung einen Entscheid der Regierung. Der politische Entscheid zur Massnahmenumsetzung wird nicht als das Ende der Arbeiten der „Gefährdungsanalyse Kanton Graubünden“ verstanden, sondern vielmehr als Start eines kontinuierlichen Risikomanagements als Daueraufgabe.
Zum kontinuierlichen Risikomanagement gehören die regelmässige Überprüfung und Aktualisierung der Gefährdungslage, das kontinuierliche Umsetzen der Massnahmen sowie ein Controlling dieser Umsetzungen. Ein etabliertes und kontinuierliches Risikomanagement ermöglicht es zudem die beschränkten finanziellen Mittel effizient einzusetzen und so auch langfristig die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen im Kanton zu schützten. Im Auftrag der Regierung koordiniert das Amt für Militär und Zivilschutz den Vollzug des kontinuierlichen Risikomanagements.
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Bericht "Gefährdungsanalyse Kanton Graubünden"
Kommunale Gefährdungsanalyse
Die kommunale Gefährdungsanalyse ist ein zentrales Element des integralen Risikomanagements einer Gemeinde. Die Analyse der Gefährdungen und deren Risiken legt die Basis für die kontinuierliche Optimierung des kommunalen Bevölkerungsschutzes. Gemäss Art. 7 des Bevölkerungsschutzgesetzes des Kantons Graubünden (BR 630.000) sind die Gemeinden für die Vorsorge im Hinblick auf besondere und ausserordentliche Lagen in ihrem Gemeindegebiet zuständig und müssen eine kommunale Gefährdungsanalyse erstellen. Ziel der Studie ist es eine umfassende Gefährdungsanalyse und somit eine Übersicht der für die Gemeinde relevanten Gefährdungen zu erarbeiten und mit Referenzszenarien zu hinterlegen, erste Massnahmen zur Reduktion der Risiken zu diskutieren und die Umsetzung der nötigen Massnahmen vorzubereiten. Die zuständigen politischen Gremien der Gemeinde entscheiden bis wann welche Massnahmen wie umzusetzen sind und welche (Rest-) Risiken tragbar sind.