Die Kantonspolizei Graubünden steht wiederum vor ihrer bedeutendsten jährlichen
Herausforderung. Sie hat zusammen mit ihren Partnern die Sicherheit der Teilnehmer am
World Economic Forum in Davos zu gewährleisten. Damit trägt sie die Verantwortung für
einen wesentlichen Teil des Gelingens. Wiederum wird eine Vielzahl von Staats- und
Ministerpräsidenten sowie Ministern aus der ganzen Welt erwartet. Dazu gesellen sich
wichtige Exponenten der Wirtschaft. Die Teilnehmer stammen oft aus Ländern, die eine
besondere Gefährdung erwarten lassen. Dennoch darf der sprichwörtliche "Geist von Davos"
nicht durch polizeiliche Massnahmen erstickt werden. In diesem schwierigen Umfeld ist
sich die Kantonspolizei Graubünden ihrer Verantwortung bewusst. Auch im Hinblick auf die
28. Austragung hat sie deshalb alles daran gesetzt, das gewählte Sicherheitsdispositiv der
aktuellen Lage anzupassen.
Deshalb hat sich - analog dem World Economic Forum selbst - auch die Sicherheitsaufgabe
in den vergangenen 27 Jahren wesentlich verändert. Die Sicherheitsphilosophie ist aber die
gleiche geblieben. Es geht darum, massgeschneiderte Lösungen für die besondere Lage von
Davos und seiner Gäste zu treffen, ohne sie unnötig einzuengen. Da jedes Sicherheitsdispositiv
aus polizeilicher Sicht nur so gut ist wie die Geheimhaltung darüber, werden keine Angaben
über Bestände und Massnahmen gemacht. Die Sicherheit der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer am World Economic Forum steht im Zentrum. Sie wird konsequent gehandhabt
und bezieht sich sowohl auf diejenigen Teilnehmer, denen gegenüber der Bund gestützt auf
das Wiener Abkommen völkerrechtliche Schutzverpflichtungen eingegangen ist, wie auch auf
die besonders gefährdeten Teilnehmer aus der Wirtschaft.
Die Leitung obliegt dem Kommandanten der Kantonspolizei Graubünden, Dr. Markus
Reinhardt. Die bündnerischen Polizeikräfte werden verstärkt durch Kontingente aus dem
Ostschweizerischen Polizeikonkordat (Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Glarus,
Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden und auch dem Fürstentum Liechtenstein).
Weitere Partner wie die Landschaftspolizei Davos und die Securitas verdichten das
Dispositiv. Die besondere geografische Lage von Davos erleichtert und erschwert diese
Aufgabe zugleich. Dennoch wird bewusst auf einen Militäreinsatz verzichtet, um dem
Charakter und den Zielsetzungen der Veranstaltung gerecht zu werden. Die eingesetzten
Kräfte werden allerdings bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit beansprucht. Der Dienst in
Davos ist ausserordentlich streng und duldet keine Halbheiten. Konsequenz und
Professionalität sind Spiegelbild davon.
Die Kantonspolizei Graubünden dankt deshalb auch für das Verständnis, das ihren
Sicherheitsbemühungen entgegengebracht wird, auch wenn damit gelegentlich Beeinträchtigungen
verbunden sind. In Davos sind nämlich nicht nur Sicherheitsaufgaben zu bewältigen, ebenso wichtig
ist die Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses auf den Zufahrtsstrassen und die Gewährleistung
des ordentlichen Winterbetriebes in einer bedeutenden Wintersportstation.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden