ZSO Davos - Nach dem schweren Rüfenniedergang in Davos Glaris
beteiligt sich nun auch die Zivilschutzorganisation Davos an den Aufräumarbeiten.
Angehörige des Rettungsdetachements 1 helfen seit Dienstagmorgen Bauern und zwei
Holzbetrieben, Wohn- und Ökonomiegebäude von den Schutt- und Schlammassen zu
befreien.
Nach den ersten Rettungs- und Aufräummassnahmen durch die
Feuerwehren von Davos, den Polizeiorganen, einheimischen Unternehmen und
freiwilligen Helfern haben die Davoser Behörden am Montag Teile des Zivilschutzes zu
einem Nothilfeeinsatz aufgeboten. Trotz kurzer Aufgebotszeit helfen seit gestern
Morgen Angehörige des Rettungsdetachements 1 den vom Rüfenniedergang am
stärksten Betroffenen bei den arbeitsintensiven Aufräumarbeiten in Bauernhäusern und
Ställen sowie in einer Schreinerei und in einer Zimmerei.
„Geröll und Schlamm können nur in mühsamer Handarbeit aus den
Häusern geholt werden“, erklärt Dienstchef Franz von Aesch, welcher den
Zivilschutzeinsatz in Davos Glaris leitet. Für solche „Feinarbeit“ sei der Zivilschutz
prädestiniert, sagt von Aesch weiter, „denn draussen auf den Wiesen braucht es
schweres Räumgerät, das dem Zivilschutz nicht zur Verfügung steht.“Bauer Conrad:
„Bin froh über die Hilfe“Für die Geschädigten kommt die Hilfe der Zivilschützer trotzdem
sehr gelegen. „Super, wie wir von allen Seiten Hilfe erhalten“, zeigt sich der Davoser
Bauer Christian Conrad (40) dankbar. Er habe das Wasser kommen sehen und gerade
noch seinen Onkel aus dem Bauernhaus holen können. Seit Samstag habe er nur
wenige Stunden Schlaf gefunden, erzählt er. Zusammen mit drei Zivilschützern holte er
gestern mit Eimern, Schubkarren und Schaufeln Schlamm und Geschiebe des
Chummerbaches aus dem Keller des mehrere hundert Jahre alten Bauernhauses und
dem neuen Stall. „Diese Arbeit braucht noch viele Hände“, meint Conrad und hofft, dass
ihm der Zivilschutz auch nächste Woche noch helfen wird. Obwohl die Zivilschützer
richtige „Drecksarbeit“ verrichten müssen, ist ihre Motivation sehr gut. „So ein
Hilfseinsatz ist sinnvoller als jede theoretische Übung. Wenn ich schon Zivilschutz
leisten muss, dann am liebsten auf diese Weise“, sagt Thomas Mattli und holt die
nächste Ladung Dreck aus dem Keller.Für morgen Donnerstag bis Samstag werden
auch Teile des Rettungsdetachements 2 der Zivilschutzorganisation Davos zum
Nothilfeeinsatz aufgeboten.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden