Die wegen zahlreichen Rüfenniedergängen zwischen Saas im Prättigau und Mezzaselva
geschlossene Prättigauerstrasse ist seit Donnerstag 15.00 Uhr wieder offen. Der Verkehr zirkuliert im
Einbahnverkehr mit einer verkehrsabhängigen Lichtsignalanlage über eine Notbrücke. Das
Sicherheitsdispositiv wird nach wie vor aufrechterhalten.
Bereits gestern Mittwoch wurde die alte Brücke, die nur über eine Wasserdurchlassbreite von
1,15 Meter verfügte und immer wieder durch Geschiebe verstopfte, abgebrochen. Anschliessend
erfolgte über Nacht der Einbau der Notbrücke, die 18 Meter Spannweite und eine Breite von 4,50
Meter aufweist. Die zulässige Belastung der Notbrücke beträgt 28 Tonnen. Die Notbrücke verfügt nun
über einen Wasser- und Geschiebedurchlass von rund fünf Meter.
Die flankierenden Massnahmen zur Sicherung der Gefahrenstelle sind nach wie vor im Gange. Das
Forstamt räumt mit Zivilschützern Fallholz aus dem Rüfengebiet. Im Gebiet der Alp Ragoz, das
Anrissgebiet der Rüfenniedergänge, wird ein Auffangbecken für rund 200 m3 Material erstellt. Damit
soll grösstenteils verhindert werden, dass zuoberst nachrutschendes Material in die Tiefe und über die
Strasse gelangt.
Im weiteren sind beim kantonalen Tiefbauamt Graubünden bereits Projektierungsarbeiten für die
Verbauung des Bachlaufes im "Hexentöbeli" (in der Zwischenzeit hat es sich zum "Hexentobel"
ausgeweitet, die Uferbereiche wurden teilweise bis zu einem Meter unterspühlt) sowie für die
Wiederherstellung der Strassenbrücke im Gange. Gemäss Einsatzleiter Reto Knuchel, Chef
Strassenunterhalt beim kantonalen Tiefbauamt, realisierten rund 40 Einsatzkräfte des Tiefbauamtes und
privater Firmen in einer Rekordzeit rund um die Uhr die Notbrücke und stellten zusätzlich auch die
flankierenden Sicherungsmassnahmen sicher. Die Sanierung der Strassenbrücke wird rund zwei Monate
in Anspruch nehmen, so dass auf die Hauptreisezeit die Prättigauerstrasse wieder ohne Behinderungen
befahrbar ist.
Seit Montagvormittag war die am meisten befahrene Strasse in Graubünden, die Prättigauerstrasse
zwischen Saas und Mezzaselva, grösstenteils für jeglichen Verkehr gesperrt. Der Fahrzeugverkehr von
und nach Davos wurde über die Zügenstrasse umgeleitet.
Die Rhätische Bahn verkehrte im Prättigau mit einem kurzen Unterbruch immer fahrplanmässig.
Der Bahnverkehrsunterbruch war eine vorsorgliche Massnahme, da die Brückenfundamente des
Hexentobelsviaduktes ausgespühlt worden waren und deshalb Kontrollmessungen durchgeführt werden
mussten.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden