Bei einem Lawinenniedergang im Davoser Skigebiet Parsenn ist am Montagmittag,
abseits der gesicherten und markierten Pisten, ein Skifahrer tödlich verunfallt. Zwei
weitere Skifahrer wurden im Ausfluss der Lawine auf der Meierhofer Tälli Piste von der
gleichen Lawine erfasst und erlitten ebenfalls den Lawinentod.
Ein deutscher Skifahrer und sein Sohn hatten bei der Bergstation des Meierhofer
Tälli Liftes trotz Warnung vor Lawinengefahr die gesicherte Piste verlassen. Bei der
Traversierung des Mittelgrates verlor der Sohn im Tiefschnee einen Ski. Sie suchten
diesen und wurden dabei um 12.07 Uhr von einer grossen Lawine mitgerissen. Der
Vater wurde nach rund 80 Meter 150 cm tief verschüttet. Nach rund einer Stunde wurde
er durch einen Lawinenhund geortet. Der Verschüttete konnte nur noch tot geborgen
werden. Der Sohn war bauchtief in den Schneemassen und konnte sich selbst befreien.
Er wurde an sein Ferienort transportiert und wird dort ärztlich betreut.
Die Lawine floss rund 350 Meter in die Tiefe bis in die rot markierte Meierhofer-Tälli-
Abfahrtspiste. Dabei wurden zwei weitere Skifahrer, es handelt sich um zwei Schweizer
aus Genf, von den Schneemassen erfasst und verschüttet. Die Verschütteten wurden um
14.30 Uhr beziehungsweise 15.13 Uhr durch Lawinenhunde und die Sondiermannschaft
in rund 1,5 Meter Tiefe geortet und durch die Rettungsmannschaften ausgegraben. Nach
einer ersten notfallmedizinischen Versorgung am Unfallort wurden die beiden Skifahrer
mit Helikopter ins Spital Davos geflogen. Trotz intensiven Bemühungen der Spitalärzte
konnten die beiden stark unterkühlten Opfer nicht mehr reanimiert werden.
Das Anrissgebiet der Lawine befindet sich am Nordhang unterhalb des Mittelgrates
auf einer Höhe von rund 2'600 Meter über Meer. Gemäss Angaben von Rettungsleuten
staute sich dabei der Schnee stellenweise bis gegen vier Meter Höhe. Unmittelbar nach
dem Lawinenniedergang wurde eine gross angelegte Suchaktion ausgelöst. Im Einsatz
standen über 100 Rettungsleute von verschiedenen Bergbahnen und des SAC
(Schweizerischer Alpenclub), zwei Crews der Schweizerischen Rettungsflugwache
(Rega), freiwillige Helfer und insgesamt acht Lawinenhunde-Teams. Um 17.00 Uhr
wurde die Suchaktion abgebrochen.
Für Anfragen von Angehörigen ist in der Landschaft Davos eine Hotline eingerichtet
worden, Telefon +41 (0)81 414 31 55. Angehörige können sich dort melden und Ihren
Namen sowie eine Telefonnummer unter welcher sie erreicht werden können deponieren.
Sobald nähere Angaben bekannt sind, werden die Betroffenen angerufen und informiert.
Die Staatsanwaltschaft Graubünden hat über diesen Lawinenunfall eine
Untersuchung eingeleitet.
Quelle: Staatsanwaltschaft Graubünden