Das Jahr 2000 hat weltweit fast ohne Probleme begonnen. Die Computer-Pannen
durch den Datums-Wechsel blieben aus. Die Silvesterpartys blieben weitgehend von
Zwischenfällen verschont. Stromversorger, Telefon-Unternehmen, Krankenhäuser, Bahnen
und Fluggesellschaften meldeten, der Datumssprung sei ohne Probleme verlaufen.
Bilanz aus polizeilicher Sicht
Tragischer Jahresabschluss für einen Ehemann aus dem Kanton Zürich am Silvester
im Unterengadin, seine Frau starb oberhalb Guarda auf einer Skitour vor
seinen Augen in der Lawine. Ansonsten ist aus polizeilicher Sicht in Graubünden eine
durchwegs positive Bilanz zu vermelden. Tausende Personen feierten den
Jahreswechsel friedlich und ausgiebig.
Die Bündner Kantonspolizei hatte sich mit weniger Ereignissen als am letzten
Silvester zu befassen, dies nicht zuletzt auch wegen der starken Polizeipräsenz. Alle
Polizeiposten waren von Silvester 22.00 Uhr bis Neujahr 02.00 Uhr durchgehend
besetzt. Bei der Notruf- und Einsatzzentrale (NEZ) in Chur herrschte vor und nach
Mitternacht reger Betrieb, rund 90 Einsatzmeldungen wurden verarbeitet.
Der Strassenverkehr war eher ruhig und unauffällig, es ereigneten sich nur wenig
Verkehrsunfälle. Insgesamt vier Hausbrände in Celerina, St. Moritz, Silvaplana Surlej und
Flims beanspruchten die Feuerwehren. Zahlreich waren auch die sonstigen
Hilfeleistungen aus den verschiedensten Gründen: Diebstähle, vermisste Personen,
Streitereien, Sachbeschädigungen, psychische Probleme, Nichteinigung nach Hundebiss
usw. Rund 5'000 Liter Kerosin liefen in der Nacht von Silvester auf Neujahr aus einem
im Flughangar Samedan abgestellten Zisternenwagen. Der ausgeflossene Flugtreibstoff
konnte in einer Grube aufgefangen und abgepumpt werden. Rund 20 Haushaltungen in
der Fraktion Selva (Oberalppass), Gemeinde Tujetsch, waren vom Freitag 19.30 Uhr bis
Samstag 02.00 Uhr ohne Strom. Grund ein Kurzschluss in der
Trafostation Selva - kein Bezug zum Millennium. Negativ muss an vielen Orten das
unvorsichtige Verhalten beim Abbrennen von Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von
Personen oder Gebäuden beurteilt werden.
Millenniumstaugliche Technik
Keine technischen Pannen, alle Alarmierungs- und Kommunikationsmittel bei der
Kantonspolizei funktionierten ohne Störungen. Die umfassenden Vorbereitungen und
Investitionen waren zwingend notwendig und trugen wesentlich zum guten Gelingen bei.
Die EDV-Anlagen und Personal-Computer waren bei der Kantonspolizei über den
Jahreswechsel in Betrieb und funktionierten problemlos.
Ein persönlicher Wunsch für's 2000 (Alois Hafner, Infochef Kapo GR)
Mut und Kraft für mehr Zeit, Hektik nur wenn zwingend notwendig, Zeitbewusstsein
mehr vor Augen halten, sich mehr Zeit nehmen kreativ zu sein, mehr Zeit zum Träumen,
mehr Zeit für geistiges Atemholen, mehr Zeit für den Mitmenschen, mehr Zeit ... Die
Schweiz, Europa und die Welt leben auch übermorgen noch.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden