Auf Antrag des ersten Staatsanwaltes, Armin Vincenz, hat die Regierung des
Kantons Graubünden an ihrer heutigen Sitzung einen ausserordentlichen Staatsanwalt
und einen ausserordentlichen Untersuchungsrichter für die weitere Abklärung im
Zusammenhang mit der Tötung des "Amok-Schützen" vom 26. März 2000 in Chur
ernannt. Mit der Weiterführung des Verfahrens wurden als ao Staatsanwalt der seit 1.
April dieses Jahres pensionierte Zürcher Staatsanwalt Robert Akeret und als ao
Untersuchungsrichter der Zürcher Bezirksanwalt Jürg Vollenweider, Geschäftsleiter der
Bezirksanwaltschaft Pfäffikon, betraut.
Die Untersuchung wurde anfänglich der Praxis entsprechend von dem an den Tatort
ausgerückten Pikett-Untersuchungsrichter geführt. Im Laufe des Verfahrens ergaben
sich jedoch Fragen und Umstände, die im Hinblick auf die Verhältnismässigkeit der
Polizeiintervention vertiefte Abklärungen erfordern. Auf Grund dieser veränderten
Situation, der Anwesenheit des Pikett-UR am Tatort und der Verlautbarungen der
Pressestelle der Staatsanwaltschaft könnten weitere Ermittlungen, die durch die
Staatsanwaltschaft selber durchgeführt würden, den Eindruck der Befangenheit
erwecken. Um jeden Anschein der Voreingenommenheit und Vorbefasstheit zu
vermeiden, hat der Erste Staatsanwalt bereits letzte Woche entschieden, der Regierung
den Antrag zur Einsetzung eines ausserkantonalen Untersuchungsrichters und eines
ausserkantonalen Staatsanwaltes zu stellen. Diesem Ersuchen hat die Regierung mit
ihrem heutigen Beschluss zugestimmt.
Quelle: Staatsanwaltschaft Graubünden