Wie heute festgestellt werden konnte, wurde das ganze Kantonsgebiet von den
Unwettern betroffen. Im Churer Rheintal, Mittelbünden, Engadin, Puschlav und Misox
sind an verschiedenen Orten grössere oder auch kleinere Schäden infolge von
Schlammlawinen und Errutschen zu verzeichnen. So wurden auch in diesen Gebieten
Gebäude und Strassen in Mitleidenschaft gezogen.
Die grössten Schäden sind jedoch im Bündner Oberland zu verzeichnen. Speziell
zu erwähnen sind die Orte Disentis, Trun, Schlans, Pigniu, Rueun und Vals
und Tersnaus. Glücklicherweise hat sich die Wettersituation heute stark gebessert. Aus
diesem Grunde konnte verschiedene Evakuationen bereits wieder aufgehoben werden.
Immer noch evakuiert bleiben die Gemeinden Schlans, Pigniu und zum Teil Rueun und
Tersnaus. In Schlans und in Pigniu sind nur einige Bauern im Dorfe um das Vieh zu
versorgen.
Auf dem Strassennetz hat sich die Lage ebenfalls zum Teil beruhigt. Im Moment
sieht die Lage folgendermassen aus:
Passug - Tschiertschen, voraussichtlich bis Montag gesperrt.
Ilanz - Trun, noch mehrere Tage gesperrt, kann über Obersaxen
umfahren werden.
Trun - Campliun, 2 - 3 Tage Räumzeit, kann in dringenden Fälle mit
leichten Fahrzeugen
gegen Abend umfahren werden.
Russeinerbrücke - Disentis, noch 2 Tage geschlossen, kann in
dringenden Fälle mit leichten
Fahrzeugen gegen Abend umfahren werden.
Ilanz - Vrin, bei Luven bis Montagabend gesperrt, kann in dringenden
Fälle mit leichten Fahrzeugen gegen Abend umfahren werden.
Ilanz - Vals, Räumung dauert einige Tage.
Castrisch - Valendas, 2 Tage Räumzeit.
Sevgein - Riein, 2 Tage Räumzeit, mit kleinen Fahrzeugen über Dutjen
erreichbar.
Rueun - Pigniu, gesperrt, Schaden unbekannt.
Waltensburg, Andiast, Brigels bis heute Abend offen.
Schlans, bis auf weiteres gesperrt.
Diese Angaben beziehen sich auf die momentane Lage, die sich
jederzeit wieder ändern kann. Wir bitten deshalb die laufenden Verkehrsmeldungen zu
beachten.
An diesem Wochenende standen im Kanton Graubünden rund 4'000 Feuerwehrleute
unter widrigen Umständen zusammen mit Kräften der Polizei, Sanität und des
Zivilschutzes im Einsatz. Unter Einsatz ihres Lebens haben sie Personen evakuiert und
in Sicherheit gebracht. Sehr gut funktioniert haben die Gemeindeführungsstäbe jedoch
auch die Nachbarhilfe. Sie haben sofort ihre Arbeit selbständig aufgenommen und die
Rettungsarbeiten mit den kantonalen Amtsstellen abgesprochen. Diese wiederum
wurden durch den Polizeiführungsstab für ausserordentliche Lagen und Teilen des
kantonalen Führungsstabes koordiniert. Vertreter der Regierung nahmen an den
verschiedenen Rapporten teil und haben sich auch vor Ort dem Wohlergehen der
Bevölkerung angenommen.
Soweit bis jetzt bekannt ist wurden in Rueun 3 Personen bei Rettungsarbeiten
schwer verletzt. Im übrigen sind noch weitere, jedoch leichter verletzte zu verzeichnen.
Vermisste sind keine gemeldet.
Für Meldungen von Schäden mit einer mutmasslichen Schadensumme von über Fr
400.-- können sich die Betroffenen an Gebäude-Versicherungsanstalt des Kantons
Graubünden melden. Während den Bürozeiten stehen folgende Tel-Nr zur Verfügung:
081 257 39 14 / 081 257 39 15 / 081 257 39 16. E-Mail: schaden@gva.gr.ch oder
info@gva.gr.ch . Über die Internetseite
www.gva.gr.ch können Schäden online gemeldet werden.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden