In den Schadengebieten des Kantons Graubünden kam es in der Nacht von
Dienstag auf Mittwoch zu keinen neuen Schadenmeldungen. Die ganze Nacht waren an
unzähligen Orten Nachtpatrouillen der Feuerwehr, Polizei und Wehrdienste unterwegs,
um die kritischen Gefahrenzonen unter Kontrolle zu halten.
Für den Schwerverkehr auf der A13 wurde die Phase „rot“ aufgehoben. Die Baustelle
im San Bernardinotunnel wurde aufgehoben. Dadurch kann der Verkehr auf der San
Bernardino-Route ab sofort ohne einstreifige Verkehrsführung zirkulieren. Die Kolonnen
vor den Tunnelportalen lösten sich erst gegen 00.30 Uhr auf.
Die Prättigauerstrasse zwischen Klosters und Davos wurde um 21.00 Uhr geöffnet,
sodass die Zufahrt nach Davos wieder möglich ist.
Die vermisste 72-jährige Frau aus Küblis, die am Dienstvormittag auf einem
Spaziergang von einem umstürzenden Baum getroffen wurde und in die Hochwasser
führende Landquart gefallen ist, konnte noch nicht gefunden werden.
Evakuationen
- Klosters, Kantine ARGE Gotschna-Tunnel Baustelle, aus Sicherheitsgründen
wurde die Kantine evakuiert.
- Klosters, bis zur Stunde sind aus dem überschwemmten Quartier Doggiloch rund
30 Personen mit Helikopter evakuiert worden, die Aktion ist noch nicht abgeschlossen.
Die 65 Bewohner des Altersheims "am Talbach" wurden im Sport-Hotel untergebracht
- Von der Alp Novai oberhalb Klosters wurden vier Personen der Hirtschaft mit dem
Helikopter evakuiert.
- Susch (Unterengadin), rund 70 Personen evakuiert, werden im Schulhaus durch
Samariter betreut.
Strassensperrungen
- H27, Engadinerstrasse, Susch - Scuol
- Flüelapass
- Albulapass
- Pany - St. Antönien
- Dorfzufahrt nach Serneus gesperrt
- St. Luzisteig – Balzers
- Ftan - Ardez
- Scuol - Ardez
- Molinis - Tschiertschen
Personenschäden, vermisste Personen
- Vermisst wird noch immer die 72-jährige Frau aus Küblis.
Sachschäden
- Bei Klosters Serneus sind zwei Betonmasten der Stromversorgung umgekippt,
zwei weitere in Mitleidenschaft gezogen. Die Stromversorgung ist sichergestellt.
- Klosters, an der Doggilochstrasse wurde das ganze Quartier überschwemmt und
die Häuser arg in Mitleidenschaft gezogen.
- Ardez, RhB-Tasnabrücke zwischen Ardez und Scuol weggespült. Es ist mit einem
längeren Bahnunterbruch zu rechnen, gegenwärtig kein Busersatzbetrieb. Die
Tasna-Strassenbrücke (Kantonsstrasse) ist unterspült.
- Lavin, Zufahrt zur RhB-Verladestation "Sagliains" wegen Erdrutsch unterbrochen,
mehrere 1'000 Kubikmeter Geschiebe war über die Strasse gegangen.
- St. Antönien, zahlreiche Hangrutsche, keine Häuser in Mitleidenschaft
- Klosters, ein Pfeiler der Sunnibergbrücke wurde durch die Hochwasser führende
Landquart (Fluss) stark unterspült
Allgemeines
- Autoverlad Vereina, wegen Hangrutschen ist die Zufahrt in "Sagliains" (Lavin)
gesperrt, Autoverlad bis auf weiteres eingestellt.
Schadenmeldungen
Schäden an Gebäuden mit einer mutmasslichen Schadensumme von über Fr. 400.--
(Selbstbehalt) können der Gebäudeversicherung Graubünden (GVA) wie folgt gemeldet
werden: (Bürozeiten von 07.00h durchgehend bis 18.00h): Telefon: 081 257 39 14 oder
081 257 39 15 oder 081 257 39 16, Internet: www.gva.gr.ch (online-Schadenformular), e-
mail: schaden@gva.gr.ch
Elementarschadenkasse Graubünden
Schäden an privaten Grundstücken und deren Erschliessung (z.B. Mauern, Zäune,
Privatstrassen usw.) sind dem zuständigen Kreisamt zu melden. Informationen:
www.esk.gr.ch (Deckungsbereich, Adressen Kreisämter)
Hinweise für die Bevölkerung
Weiterhin zu beachten in stark betroffenen Gebieten
- Die lokale Wetterentwicklung beobachten, Informationen der
Gemeindebehörden befolgen bzw. einholen und das Verhalten den Verhältnissen
anpassen.
- Gewässer meiden, Aufenthalt auf Brücken und nahe von Durchlässen
möglichst meiden.
- Überflutete Strassenabschnitte, Parkplätze usw. nicht oder nur
langsam befahren
- Räumlichkeiten im Unter-/Kellergeschoss bei bereits erfolgter oder
drohender Überflutung
meiden
- Stark geneigte Hangzonen möglichst meiden
Entwicklung
- Niederschläge langsam nachlassend
- Weiterhin Bäche und Flüsse mit hohem Wasserstand
- Weitere Hangrutsche aus stark geneigten Hängen lokal möglich, insbesondere
entlang von Bächen
www.wald.gr.ch
Quelle: Kantonspolizei Graubünden