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Das Tiefbauamt Graubünden teilt mit:

In der Nacht von Pfingstmontag auf Dienstag ist südlich von Arvigo im Calancatal ein erster Teil des vorausgesagten Felsturzes niedergegangen. Rund 100'000 bis 150'000 Kubikmeter Fels lösten sich um fünf Uhr früh und stürzten in den Steinbruch. Die kantonale Verbindungstrasse selbst wurde nicht betroffen. Da mit dem Abbruch von weiteren 200'000 bis 300'000 Kubikmetern gerechnet wird, bleibt die Strasse weiterhin für jeden Durchgangsverkehr gesperrt.


Vor drei Wochen wurden südlich des Steinbruches am südlichen Dorfrand von Arvigo eine frische, ein bis zwei Meter breite Spalte im Wald bemerkt sowie mehrere Risse unmittelbar hinter der Steinbruchwand. Die Risse hinter dem Steinbruch wurden durch den Steinbruchbetreiber sofort mit elektronischen Messgebern ausgerüstet und vermessen. Die Bewegungen betrugen ein bis drei Millimeter pro Tag. Seit etwa zwei Wochen wurde zusätzlich der grosse Riss instrumentiert. Er zeigte etwa die gleichen Bewegungsraten. Seit rund zwei Wochen wurden die Bewegungen kontinuierlich stärker. Vor Pfingsten betrugen sie ein bis zwei Zentimeter pro Tag. Am Pfingstmontag erreichten die Bewegungen an einzelnen Messpunkten bis 36 Zentimeter in 24 Stunden. Im weiteren Verlauf wurden die Verschiebungen so stark, dass die Messanlagen zerstört wurden. Die stark zunehmende Veschiebungsgeschwindigkeit zeigte an, dass mit einem baldigen Felssturz zu rechnen war. Die Strasse wurde deshalb sofort für jeden Durchgangsverkehr gesperrt. Da das Siedlungsgebiet von Arvigo sich deutlich abseits der voraussichtlichen Sturzbahn befindet, waren zum Schutz der Bevölkerung keine weiteren Massnahmen notwendig.

Mit dem Niedergang eines Teil der sich verschiebenden Felsmasse heute Morgen früh und einem weiteren kleineren Abbruch um 10.15 Uhr hat sich die Gefahrensituation noch nicht entschärft, da mit dem Abbruch von weiteren 200'000 bis 300'000 Kubikmetern gerechnet werden muss. Die Sperre der Strasse bleibt deshalb bis auf weiteres bestehen. Unter www.strassen.gr.ch kann die aktuelle Strassensituation eingesehen werden.

Die Versorgung der abgeschnittenen Bevölkerung des nördlichen Calancatales mit rund 400 Einwohnern ist vorderhand nicht kritisch. Die zwei Lebensmittelläden im Tal verfügen über genügend Lebensmittel, da sie sich noch vor Pfingsten auf das Ereignis einrichten konnten. Die zuständige Regionalorganisation Calancatal (ORC) hat für morgen Mittwoch von 07.00 bis 08.00 Uhr und abends von 18.30 bis 19.30 Uhr einen Helikoptertransport für Pendler und Touristen vorgesehen, welche das Tal verlassen möchten. Nähere Auskunft zum Personentransport gibt die ORC unter Tel. 091 820 3810.

Quelle: Tiefbauamt Graubünden
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