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Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind sehr häufige Ursachen für einen Verkehrsunfall. Sie bilden neben nicht angepasster Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer eine der drei Hauptursachen für Unfälle auf unseren Strassen. Gemeinsam mit anderen ostschweizer Polizeikorps lanciert die Kantonspolizei Graubünden sowie die Stadtpolizei Chur in der Zeit vom 21. September bis am 9. Oktober 2009 die Verkehrssicherheits-Kampagne «Blindflug».
Nach wie vor sind sich viele Autolenkenden nicht bewusst, dass durch ablenkende Verrichtungen ein grosses Unfallpotential vorhanden ist. Das Telefonieren mit dem Handy wird nach wie vor als Kavaliersdelikt angesehen. Die Busse von 100 Franken wird quasi schon im Budget einkalkuliert. Noch weniger bewusst sind sich die Autolenkenden bezüglich Gefahrenpotential hinsichtlich der Bedienung von Navigations- sowie Radio-/CD-Geräten, da diese ja zur Fahrzeugstandard-Ausrüstung gehören und zum Bedienen da sind.

Verschiedene Studien zeigen, dass die Fahrleistung von Autofahrenden bei der Benutzung von elektronischen Geräten wie Handys oder Navigationsgeräten während der Fahrt markant beeinträchtigt wird. Hierdurch abgelenkte Autofahrende reagieren deutlich langsamer, bremsen weniger heftig und lenken schlechter. Die Studien belegen auch, dass die Reaktionszeiten gegenüber dem Telefonieren beim Schreiben von SMS oder durch Eingaben ins Navigationsgerät markant schlechter sind. Das verwundert nicht, wird dabei doch der Blick für entscheidende Sekunden von der Strasse weg auf den Bildschirm des Gerätes gelenkt. Die Haupttätigkeit „Autofahren“ wird ausgeblendet. Sie wird zur Nebensache. Fällt der Blick wieder zurück auf die Strasse, so muss sich das Gehirn zuerst wieder neu orientieren. Das hängt damit zusammen, dass der Mensch sich nicht gleichzeitig voll auf zwei Sachen konzentrieren kann. Die Studien zeigen auch, dass sich die Reaktionszeit ganz ähnlich wie bei einem Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille und mehr verhält.

Mit der diesjährigen verkehrspolizeilichen Präventionskampagne wollen wir unsere Fahrzeuglenker und deren Mitfahrer sensibilisieren. Diese sollen sich des Gefahrenpotentials ablenkender Tätigkeiten während des Autofahrens bewusst werden. Schlussendlich soll sich eine Verhaltensänderung im Umgang mit der Bedienung elektronischer Geräte einstellen, was letztendlich zu einer Verbesserung der Sicherheit im Strassenverkehr führen soll.