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Deutlicher Rückgang der Anzahl Todesopfer und Verletzter

 

Insgesamt haben sich im Jahr 2008 im Kanton Graubünden 2551 Verkehrsunfälle (2007: 2667) ereignet. Dies entspricht einer Abnahme von 116 Unfällen bzw. 4.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen hat markant um 121 Verletzte von 907 auf 786 abgenommen (-13.3 Prozent). Insgesamt starben im vergangenen Jahr auf Bündner Strassen 20 Personen (2007: 27), was einem Rückgang von 25.9 Prozent entspricht. Die Anzahl Verletzter insgesamt entspricht einem Tiefststand seit 1966, die Zahl der tödlich Verunfallten war (mit Ausnahme des Jahres 2000) letztmals im Jahre 1959 so tief.

 

Die Unfälle mit Alkoholeinfluss sind nach zwei ansteigenden Jahren von 179 auf 156 zurückgegangen (-12.8 Prozent). Diese Anzahl liegt jedoch immer noch erheblich über den 138 Unfällen im Jahr 2005, als die neuen Promillegrenzwerte eingeführt wurden. Bei über einem Drittel der tödlichen Unfälle mit Personenwagen war Alkohol im Spiel.

 

Motorradunfälle zurückgegangen

Die Anzahl der tödlich verletzten Motorradfahrer nahm 2008 um 30 Prozent von 10 auf 7 ab. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Fahrer oder Mitfahrerinnen von Motorrädern über 125 ccm. Bei einem dieser tödlichen Motorradunfälle lag Fremdverschulden vor, bei allen anderen Eigenverschulden der Motorradfahrenden.

 

Erfreulicherweise nahm auch die Anzahl verletzter Motorradfahrer/-innen und Mitfahrer/-innen um 13.8 Prozent von 188 auf 162 ab. Dazu beigetragen haben möglicherweise die häufigen Schlechtwetterperioden, die im Sommer zu weniger Motorradverkehr führten. Unverändert liegt bei über 80 Prozent der Motorradunfälle Eigenverschulden der Motorradfahrenden vor.

 

Deutlich weniger Unfälle in der Stadt Chur

Auf dem Gebiet der Stadt Chur ereigneten sich 334 Verkehrsunfälle, 26 weniger als im Vorjahr (-7.2 Prozent). Überproportional von 157 auf 115 abgenommen hat die Anzahl der Verletzten (-26.7 Prozent). Damit liegt das Unfallniveau auf Gebiet der Stadt Chur insgesamt auf einem so niedrigen Stand, wie er letztmals im Jahr 1998 erreicht wurde.

 

Junge Fussgänger besonders gefährdet

Am meisten Verletzte wurden wiederum in den Alterskategorien der 20- bis 24-Jährigen und der 40- bis 44-Jährigen registriert. Unerfreulich ist die Tatsache, dass bei den 6- bis 14-Jährigen ein Anstieg der verletzten Fussgänger von 13 auf 22 (69.2 Prozent) zu beklagen ist. Es handelt sich um die mit Abstand am meisten gefährdeten Fussgängerkategorien, wobei Mädchen besonders betroffen waren. Von den in dieser Altersklasse total 22 Verunfallten verletzten sich 13 auf dem Schulweg zwischen 11.40 und 13.10 Uhr.

 

Auffallend hoch in dieser Altersklasse ist mit sechs Verletzten auch der Anteil der Fussgänger mit fahrzeugähnlichen Geräten wie Inline-Skates oder Kickboards. Dies zeigt möglicherweise auf, dass die restlichen Verkehrsteilnehmer durch die Geschwindigkeit der so ausgerüsteten Fussgänger überrascht werden.

 

Die meisten Verkehrsunfälle ereignen sich tendenziell nach wie vor am Wochenende. Am häufigsten sind Schleuder- bzw. Selbstunfälle wegen „Unaufmerksamkeit und Ablenkung“ sowie „Nichtanpassen der Geschwindigkeit“. Bei den Wildunfällen ist ein Anstieg um 1.6 Prozent auf 762 Unfälle zu verzeichnen.

 

Im Jahr 2008 ereignete sich im Kanton Graubünden alle 3 1/2 Stunden ein Verkehrsunfall, alle 11 Stunden wurde dabei eine Person verletzt.

 

 

Die detaillierte Verkehrsunfall-Statistik 2008 ist auf www.kapo.gr.ch (Dokumentation) zu finden.