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Auf dem Bündner Strassennetz hat sich im Jahre 2010 im Durchschnitt alle
3 ½ Stunden ein Verkehrsunfall ereignet. Dies zeigt die Verkehrsunfall-Statistik 2010, welche am Donnerstagnachmittag an einer Medienkonferenz in Chur vorgestellt wurde. In Anwesenheit von Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, interpretierte und erläuterte Robert Willi, Chef der Regionen- und Verkehrspolizei der Kantonspolizei Graubünden, die Statistik detailliert.

Total geschahen in Graubünden im letzten Jahr 2‘519 Verkehrsunfälle. Dies bedeutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 77 Unfälle oder 3,15 Prozent (2009: 2‘442) und entspricht dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. In diesen Zahlen sind auch die Fälle der Stadtpolizei Chur enthalten. Die Gesamtzahl kann jedoch nicht als absolute Darstellung des Unfallgeschehens verstanden werden, weil Bagatellfälle, welche der Polizei gar nicht gemeldet wurden, nicht in der Statistik erfasst sind. Die meisten Unfälle ereigneten sich bei trockener Fahrbahn und auf geraden Streckenabschnitten. Dies lässt vermuten, dass die Automobilisten bei schwierigen Strassenverhältnissen und anspruchsvollen Strecken konzentrierter und aufmerksamer sind.

Markanter Anstieg der Todesopfer
30 Personen verloren im Jahr 2010 in Graubünden bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Dies sind 17 Personen oder mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (13). Demgegenüber nahm die Anzahl der schwerverletzten Personen um 19 Prozent auf 82 (101) ab.

Abnahme bei den schweren Motorradunfällen
Die Anzahl tödlich verunfallter Motorradfahrer nahm von fünf auf sieben zu. Dies entspricht dem Wert aus dem Jahr 2008. Es handelt sich dabei um sechs Lenker und einen Mitfahrer von schweren Motorrädern. Bei einem dieser tödlichen Motorradunfälle lag Fremdverschulden vor, bei den restlichen Eigenverschulden der Motorradfahrenden. Generell liegt bei 80 Prozent der Motorradunfälle Eigenverschulden der Motorradfahrenden vor. Erfreulicherweise nahmen die Unfälle mit Motorrädern um 21 Prozent von 229 auf 179 ab. Gleichzeitig reduzierte sich die Anzahl verletzter Motorradfahrender von 179 auf 132. Bei den Schwerverletzten ist sogar eine markante Abnahme von 57 auf 25 zu verzeichnen.

Julierstrasse unfallträchtigster Abschnitt
Mit 189 gemeldeten Verkehrsunfällen erweist sich wie schon im Vorjahr (177) bei den Kantonsstrassen die Julierstrasse zwischen Tiefencastel und Silvaplana als der unfallträchtigste Strassenabschnitt Graubündens. Auf der Nationalstrasse A13 zwischen den Kantonsgrenzen zu St. Gallen und zum Tessin geschahen 222 Unfälle (192).

Viele Wildunfälle
Die Wildunfälle nahmen um 24 Prozent von 708 auf 882 zu und sind damit mit 35 Prozent häufigste Unfallursache im Kanton Graubünden.

Anzahl Verletzte auf historischem Tiefststand
Insgesamt sind in Graubünden im letzten Jahr 722 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Das bedeutet einen historischen Tiefststand, wie er seit 1966 nicht mehr erreicht wurde. Die gesamte Verkehrsunfallstatistik des Kantons Graubünden für das Jahr 2010 kann im Internet unter www.kapo.gr.ch/dokumentation/statistik eingesehen werden.
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