Die Kantonspolizei Graubünden hat am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Chur die Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 vorgestellt. Das Gesamtdeliktsaufkommen weist erneut eine rückläufige Tendenz auf.
Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 8'920 Straftaten erfasst. Weiterhin sind die meisten Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuchs (StGB) angesiedelt. Sie machen 77,0 % (Vorjahr 75,0 %) der gesamten Straftaten aus. Im Bereich des StGB fand ein Rückgang auf 6'870 Straftaten (Vorjahr 7'086) statt. Weiterhin sind die höchsten Belastungen im Bereich von Chur und deren Agglomeration angesiedelt.
Männliche Beschuldigte zwischen 20 und 29
Ein grosser Teil der Beschuldigten betrifft Männer in der Altersklasse zwischen 20 und 29 Jahren. Innerhalb dieser Altersklasse machen die männlichen Personen 81,5% der Beschuldigten aus. 45,3% der gesamthaft Beschuldigten sind Ausländer, wovon gut die Hälfte als ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz lebt.
Stabile Aufklärungsquoten
Die Aufklärungsquote im StGB-Bereich liegt bei hohen 41,1 %. Für die Delikte gegen Leib und Leben sowie gegen die sexuelle Integrität liegt sie gesamthaft ebenfalls stabil bei über 90%. Trotz teils sehr aufwendiger Abklärungen im Bereich der Vermögensdelikte konnte auch diese Aufklärungsquote erhöht werden und liegt nun bei 26,3% (plus 3,1%).
Niveau der Kriminalitätsbelastung
„Die Kriminalitätsbelastung in unserem Kanton ist traditionellerweise im schweizerischen Vergleich relativ günstig", erläuterte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei Graubünden. "Dies dürfte auch auf unseren geographisch und sozial stark gekammerten Kanton sowie seine Exposition mit gewissem Abstand zu den Ballungsgebieten zurückzuführen sein", so Albertini abschliessend.
Cybercrime
Immer mehr Delikte haben einen Bezug zu modernen Kommunikationsmitteln. Sextortion, Online-Betrug, Erpressung via E-Mail, Datendiebstahl, Phishing und andere solche Delikte nehmen laufend zu. Diese Delikte werden zukünftig separat statistisch erfasst. Zur Bekämpfung der Cyberkriminalität wird die Kantonspolizei Graubünden die materiellen und personellen Ressourcen im Bereich der IT-Forensik, der Cyber-Ermittlung und der Cyber-Analyse ausweiten. Der Ausbau der entsprechenden Dienste soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden können.