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Bodenleger Team mit Herz: Jacob «Köbi» Frey, Artem Karpanov, Keven Frey (von links).
 Bodenleger Team mit Herz: Jakob «Köbi» Frey, Artem Karpanov und Kevin Frey (von links).                            Bild Nicola Pitaro

 

In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, motivierte Nachwuchstalente für handwerkliche Berufe zu finden, zeigt das Beispiel von Jakob «Köbi» Frey, einem Bodenlegermeister aus Chur, wie die Fachstelle Integration Graubünden Unternehmen und zugewanderte Fachkräfte erfolgreich zusammenbringt.

Jakob Frey, der sein Unternehmen vor 20 Jahren gegründet hat, war lange Zeit auf der Suche nach neuen Lehrlingen. Doch die Resonanz blieb aus. «Ich hatte bereits sieben bis acht Lehrlinge ausgebildet, doch in den letzten vier Jahren gab es keine Lehrstellenanfragen mehr», berichtet Frey. Der Bodenlegerberuf erfordert körperlichen Einsatz, doch er bietet auch viele kreative und handwerkliche Gestaltungsmöglichkeiten.

 

Ein Zufall mit grosser Wirkung
Durch eine Bekannte, die Deutschkurse gibt, erfuhr Frey von Artem Karpanov, einem jungen Ukrainer mit handwerklicher Leidenschaft. Die beiden lernten sich kennen, und schnell war klar: Das passt! Der 37-jährige absolvierte von Mai bis Oktober ein Praktikum im Betrieb. «Artem war ein richtiger Sechser im Lotto. Vom ersten Tag an lief alles perfekt, sowohl beruflich als auch menschlich», schwärmt Frey.

Dank der Beratung von Jobcoach Marcus Kindle von der Fachstelle Integration Graubünden konnte eine langfristige Lösung gefunden werden. Ab August 2025 wird Artem Karpanov die offizielle dreijährige Lehre als Bodenleger beginnen. «Die Zusammenarbeit mit der Fachstelle war reibungslos. Besonders Jobcoach Marcus Kindle stand uns stets beratend zur Seite und half bei allen bürokratischen Angelegenheiten», so Frey.

 

Neue Wege für Unternehmen und Lernende
Artem selbst freut sich sehr über die Chance. In der Ukraine hatte er zwar eine Ausbildung als Ingenieur für Wärmeenergie absolviert, jedoch nie in diesem Beruf gearbeitet. Stattdessen war er als Fotograf tätig. «Ich habe aber schon immer davon geträumt, mit den Händen zu arbeiten und mit Holz zu gestalten. Nun kann ich diesen Traum in der Schweiz verwirklichen.»

Die Fachstelle Integration Graubünden zeigt mit diesem Beispiel, wie einfach es für Betriebe sein kann, talentierte und motivierte Fachkräfte aus dem Ausland zu integrieren. «Viele Firmen wissen gar nicht, dass es möglich ist, Geflüchteten eine Lehre zu ermöglichen», erklärt Frey. «Ich kann es nur jedem empfehlen: Gebt diesen Menschen eine Chance. Es lohnt sich für beide Seiten.»

Dank der Unterstützung durch die Fachstelle Integration konnten alle bürokratischen Hürden gemeistert werden, und Artem Karpanov hat nun die Möglichkeit, eine anerkannte Schweizer Ausbildung zu absolvieren. «Darauf bin ich sehr stolz», sagt er. «Es gibt mir viele Möglichkeiten für die Zukunft.»

 

Fachstelle Integration Graubünden: Eine Brücke zwischen Unternehmen und Fachkräften
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie Integration in der Praxis funktionieren kann. Die Fachstelle Integration Graubünden unterstützt sowohl Unternehmen als auch geflüchtete Fachkräfte, indem sie Beratung bietet, Kontakte vermittelt und bei der Abwicklung der notwendigen Formalitäten hilft.

Unternehmen, die ebenfalls Interesse daran haben, eine motivierte Fachkraft zu integrieren, können sich direkt an die Fachstelle wenden. Die positiven Erfahrungen von Jacob Frey und Artem zeigen: Integration im Handwerk ist nicht nur möglich, sondern bringt auch vielfältige Vorteile für alle Beteiligten.