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Mit der Publikation der provisorischen Monatsdaten April beschliesst sich auch die statistische Wintersaison im Bündner Tourismus. Bereits im Verlauf des Winters zeichnete sich ein sehr erfreulicher Geschäftsgang in der Bündner Hotellerie ab. Die nun komplettierte Datengrundlage zeigt, dass die kumulierten Logiernächte für den Winter 2023/24 nur knapp unter der 3 Millionenmarke zu liegen kommen. Unter dem Strich war es also die frequenzstärkste Wintersaison seit 2010/11 für den Bündner Tourismus. Sowohl im Vorjahresvergleich als auch im Vergleich zum 5 Jahresmittel sind die Wachstumsraten wiederum beachtlich. Insbesondere der Vergleich zu den weiteren Wintersportregionen der Schweiz zeigt, dass die Zuwachsraten in Graubünden teils deutlich höher als in den Vergleichsregionen Wallis, in der Region Bern oder Waadt ausgefallen sind. Auf dem Wachstumspfad bewegen sich weiterhin auch die Schweizer Stadtregionen. Einerseits nimmt die Zahl der Geschäftsreisenden nach wie vor zu, andererseits frequentieren auch stetig wieder mehr Fernreisende aus Asien die urbanen Zentren des Landes.

Innerhalb Graubündens konnten zahlreiche Destinationen das gute Vorjahresergebnis in der letzten Wintersaison egalisieren, respektive ihre Logiernächtezahlen neuerlich steigern. Zu bemerken gilt es, dass für die ausgewiesene Wintersaison 2023/24 in zwei Bündner Tourismusdestinationen gegenwärtig Erhebungsprobleme in der Datenbank der Beherbergungsstatistik HESTA vorliegen. Bis zur Publikation der definitiven Ergebnisse 2024 werden sich also noch entscheidende Änderungen in den Logiernächtezahlen ergeben: In der Destination Chur wurden für die Monate Februar und März 2024 jeweils rund 5'000 Logiernächte zu viel ausgewiesen, wodurch die ausgewiesenen Winterergebnisse gegenwärtig um rund 10'000 Logiernächte nach unten zu korrigieren sind. Im Gegensatz dazu fehlen in der Destination Bergün Filisur im Januar und Februar 2024 die Angaben aus einem Hotelbetrieb, die ausgewiesenen Logiernächte sind für die Wintersaison noch nicht vollständig nachgeführt und liegen aktuell unter dem realen Wert, das Minus in dieser Destination gilt es also entsprechend zu relativieren.

Beherbergungsstatistik April 2024

Im April verzeichneten die Bündner Hotelbetriebe teilweise markant weniger Logiernächte als noch im Vorjahr. Dieser Rückgang lässt sich unter anderem durch folgende Gegebenheiten einordnen und zu Teilen erklären: Bedingt durch den frühen Ostertermin 2024 konzentrierten sich die Sportferienwochen stärker als noch im Vorjahr auf die Monate Februar und März. Dazu kommt, dass durch die sehr warmen Tage im März und die teilweise nicht mehr so verbreitete Winterstimmung in tieferen Lagen weniger Gäste im April für spontanes Frühlingsskifahren begeistert werden konnten als noch im Vorjahr. Im Umkehrschluss dazu konnten die Destinationen im Bündner Rheintal von der warmen und frühlingshaften Witterung leicht profitieren.

Prognosen für den Tourismus

Verschiedene übergeordnete Themen tangieren auch die mittelfristige Entwicklung im Bündner Tourismus. Auf der einen Seite setzt sich der strukturelle Wandel bei der Altersstruktur der europäischen Gäste fort. Die Gäste aus den traditionellen Herkunftsmärkten des Bündner Tourismus werden älter; die Herausforderung besteht darin die jungen Europäerinnen und Europäer aus den Nachbarländern für Ferien in Graubünden zu begeistern. Die Prognosen welche BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erarbeitet, zeigen für Graubünden gegenwärtig eine positive Entwicklung auf. So soll in der kommenden Sommersaison ein erneutes Wachstum von über drei Prozent in der Bündner Hotellerie realistisch sein. Dass insbesondere das Sommergeschäft aber auch stärker von den Witterungsbedingungen und dem kurzfristigen Buchungsverhalten abhängt als der Winter ist weitum bekannt, die Prognosen sind also entsprechen mit Vorsicht zu geniessen. Für die mittlere Frist hingegen ergibt der Ausblick, dass sowohl die zurückliegende Wintersaison 2023/24 als auch der bevorstehende Sommer 2024 künftig wohl eine belastbare Referenzgrösse bilden um die neue Post-Corona Realität zu beschreiben. Die Frequenzen sollen sich nämlich in den nächsten zwei Jahren, den BAK Prognosen folgend, auf dem Niveau dieser beiden Saison einpendeln.

Der gesamtschweizerische Markt entwickelt sich gemäss den Prognosewerten im gleichen Zeitraum verhalten positiv. Für den bevorstehenden Sommer wird ein neuerliches Minus bei den Schweizer Gästen prognostiziert. Darauf soll sich jedoch die Zahl der durch Inländerinnen und Inländer gebuchten Logiernächte mittelfristig auf einem Niveau leicht über den Erfahrungswerten aus der Zeit vor Ausbruch der Pandemie stabilisieren. Im Trend leicht abnehmend sind ausserdem die Prognosen für die Übernachtungen der Gäste aus den europäischen Herkunftsländern. Der in der jüngsten Vergangenheit notierte Zuwachs bei den Gästen aus den USA wird sich gemäss den Prognosen von BAK Economics in der mittelfristigen Sicht verlangsamen und später auf einem soliden Niveau einstellen.

Datenblatt Beherbergungsstatistik: Monatsdaten April und Wintersaison

Weitere Daten: Beherbergungsstatistik (gr.ch)

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