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Moorlandschaft Val Fenga
Moorlandschaft Val Fenga. Bild: ARINAS Environment AG

Moorlandschaften bildeten sich hauptsächlich nach der letzten Eiszeit. Es sind Landschaften, die durch zahlreiche Moorbiotope (Flachmoore und Hochmoore) geprägt sind. Sie zeichnen sich durch eine hohe Biodiversität sowie eine besondere Vielfalt an Lebensräumen und an landschaftlichen Elementen aus. Auch sind sie wichtige Zeitzeugen für eine traditionelle landwirtschaftliche Nutzung (Streuenutzung) und werden bis heute eher extensiv genutzt.

Seit der Annahme der sogenannten Rothenthurm-Initiative im Dezember 1987 sind Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung auf Verfassungsebene geschützt. Um welche Gebiete es sich dabei handelt, hat der Bundesrat im Bundesinventar der Moorlandschaften von nationaler Bedeutung festgelegt.

Moorlandschaften von nationaler Bedeutung in Graubünden

18 der insgesamt 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung befinden sich im Kanton Graubünden (Karte). Sie sind in fast allen Regionen des Kantons vertreten und zeichnen sich durch eine stark von Moorbiotopen geprägte Landschaft aus. Sie sind ein wichtiges Element der Bündner Kulturlandschaft und gelten als Hotspots für die Artenvielfalt. 

Eine einzigartige Moorlandschaft in Graubünden ist beispielsweise die Moorlandschaft Stazerwald rund um den Stazersee (Gemeinden Celerina und St. Moritz). Das Gebiet ist eine der eindrücklichsten und höchstgelegensten Hochmoor-Landschaften der Alpen (Details).

Die Moorlandschaft Durannapass (Schanfigg und Prättigau) gilt als eindrücklich schöne Alpweide-Moorlandschaft (Details).

Die Moorlandschaft Tamangur (Gemeinde Scuol) ist ein naturnahes Tal mit einem stark vermoorten Talboden und dem bekannten «God Tamangur», einem Wald aus alten Arven und Lärchen. Sie ist die einzige Moorlandschaft dieser Art in der Schweiz (Details).

Aufgaben des Kantons und der Gemeinden

Die Kantone haben die Aufgabe, für jede Moorlandschaft die spezifischen Schutzziele zu konkretisieren und behördenverbindlich festzulegen. Der Kanton Graubünden befindet sich in der Umsetzungsphase. Bis 2024 werden für jede Moorlandschaft ein Grundlagenbericht erstellt und darauf basierend gebietsspezifische Schutzziele formuliert.

Die Gemeinden sind angehalten, die Moorlandschaften in der Nutzungsplanung öffentlich-rechtlich zu verankern. Dies erfolgt mittels einer Landschaftsschutzzone und eines Schutzziel-Reglements. Mit der Genehmigung der Landschaftsschutzzone und des Schutzziel-Reglements ist der Schutz grundeigentümerverbindlich. Für die angepasste Bewirtschaftung der Biotopflächen werden andernorts auch Bewirtschaftungsverträge zwischen dem Kanton und den Bewirtschaftern abgeschlossen. Die Bewirtschaftungsverträge für die Biotopflächen und die Betriebspläne für die Waldbewirtschaftung sind mit den Schutzzielen abzustimmen.

Das Bundesrecht regelt sehr restriktiv, welche Nutzungen oder Bauten und Anlagen in einer Moorlandschaft zulässig sind. Mehr dazu in der Vollzugshilfe Bauten und Anlagen in Moorlandschaften. Im kommunalen Schutzzielreglement werden die vorhandenen Spielräume konkretisiert.

Die Karte mit den Moorlandschaften von nationaler Bedeutung

In dieser Karte sind die 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung eingetragen. Wenn Sie auf eine der schraffierten Landschaften klicken, wird die Objekt-Information eingeblendet.

Zu jeder Moorlandschaft gibt es ein Objektblatt des Bundes mit einer Landschaftsbeschreibung sowie einer Karte mit dem Perimeter des Objekts. Wenn Sie in der jeweiligen Objekt-Information unter «Objektblatt» auf «Link» klicken, wird das Objektblatt eingeblendet (PDF).