In Graubünden werden verschiedenste Rohstoffe abgebaut. Beispiele: Gestein in Steinbrüchen; Kies, Sand oder Lehm in Fliessgewässern oder Gruben. Ihr Abbau erfordert eine Bewilligung der zuständigen Behörde.
Voraussetzung für eine Bewilligung ist eine Abbau-Konzession der betroffenen Grundeigentümer. In Gemeinden muss diese Konzession durch das entsprechende Organ (die Gemeindeversammlung oder das Gemeindeparlament) genehmigt werden. Die Konzession ist den Gesuchsunterlagen beizulegen.
Bedingungen für eine Bewilligung sind
- eine verbindliche Vorstellung bezüglich Abbau;
- eine verbindliche Vorstellung bezüglich der Gestaltung und Nutzung nach Abschluss des Abbaus bzw. der Materialverwertung (Wiederauffüllung).
Die Abbau-Bewilligung basiert auf dem Gewässerschutzgesetz. Sie wird im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens für Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzone durch die zuständige Behörde erteilt.
Raumplanerische Anforderungen
Vorhaben zur Materialgewinnung müssen raumplanerisch abgestützt werden. In den kantonalen Richtplan werden aufgenommen:
- Abbauvorhaben, deren Abbauvolumen grösser als 100 000 m3 ist;
- Abbauvorhaben, die Bundesinteressen in erheblicher Weise tangieren.
Alle Standorte mit erheblichen räumlichen Auswirkungen werden im regionalen Richtplan erfasst. In diesem muss die effektive Machbarkeit dargelegt werden, damit in den Folgeplanungen (Nutzungsplanung und Baubewilligungsverfahren) keine überwiegenden Interessen (z. B. Biotopschutz) das Vorhaben verunmöglichen.
Im Regionalen Richtplan werden in der Regel erfasst:
- Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von mehr als 20 000 m3;
- Entnahmen aus Gewässern von jährlich mehr als 2000 m3;
- Vorhaben in speziellen Verhältnissen (z. B. BLN-Gebiet).
Nutzungsplanerische Voraussetzungen (mindestens Zonenplan mit Baugesetz sowie Genereller Gestaltungsplan) für den Materialabbau und die Materialverwertung müssen geschaffen werden,
- wenn der Standort auf einen Betrieb von mehr als sechs Jahren ausgerichtet ist.
- wenn der Standort ein Gesamtvolumen von mehr als 10 000 m3 beansprucht.