Verwaltung bei?
Der Staat und seine Institutionen unterliegen gegenwärtig einem grösseren Reformbedarf.
Besonders in der Diskussion stehen aufgrund veränderter Verhältnisse (wirtschaftliches Umfeld,
Finanzknappheit, zunehmend komplexere Aufgabenstellungen, internationale Vernetzung) die
Kompetenz und Leistungsfähigkeit staatlicher Instanzen. Forderungen nach effizienter politischer
Führung, schlanker Verwaltungsorganisation und Kundenfreundlichkeit der Verwaltung nehmen
dabei prominenten Raum ein. In besonderem Masse sind von dieser Entwicklung die
Staatskanzleien betroffen. Aufgrund ihrer Tätigkeit für Regierung und Parlament stehen sie im
Zentrum wichtiger Entscheidungsprozesse und der Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern.
Es ist massgebend ihre Aufgabe, für ein optimales Arbeitsumfeld von Regierung und Parlament zu
sorgen. Vor einem Jahr wurden denn auch die diesbezüglichen Vorstellungen der
Schweizerischen Staatsschreiberkonferenz in Form des Berichtes "Staatskanzlei 2000 -
Stabsstelle und Innovationszentrum" der Öffentlichkeit präsentiert.
Heute soll konkret dargelegt werden, wie die Standeskanzlei Graubünden den neuen
Herausforderungen begegnet. Vorgestellt werden drei Projekte, die verwirklicht wurden bzw. in
Ausführung begriffen sind:
1. Verwesentlichung und Flexibilisierung der Rechtsetzung und Rechtsanwendung
Gestützt auf das Regierungsprogramm, die grossrätliche Debatte dazu und einen konkreten
Auftrag der Regierung sollen mit einem konsequenten Abbau der Regelungsdichte des
kantonalen Rechts Effizienz und Bürgernähe der Staatsverwaltung nachhaltig verbessert werden.
Das Projekt soll insbesondere auch günstige Voraussetzungen für jene Flexibilisierung schaffen, wie
sie mit dem von der Regierung im Grundsatz ebenfalls beschlossenen "New Public
Management" angestrebt wird.
2. Reorganisation der Drucksachen- und Materialzentrale (DMZ)
Es ist vorgesehen, die DMZ zu einem Einkaufs- und Beratungszentrum mit schlanker,
kostenoptimierter Organisation zu machen. Neben Kostenreduktionen für die ganze Verwaltung
resultiert aus der Reorganisation eine Einsparung von Stellen, welche auf der anderen Seite die
Verstärkung des engeren Stabsbereichs der Regierung erlaubt.
3. Kundenfreundliches Verhalten
Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standeskanzlei haben sich im vergangenen Jahr
mit Fragen des Qualitätsmanagements, d.h. mit der Optimierung der eigenen Leistungen im
Dienste des Kunden, befasst. Konkrete Änderungen ergeben sich daraus vor allem im Prozess der
kantonalen Abstimmungen, bei den Leistungen des Informationsdienstes, bei den
Dienstleistungen für das Parlament und im Übersetzungsdienst.
Wie unter Ziffer 2 festgehalten, ist als weiterer Schritt eine Stellenschaffung (Verschiebung von
der DMZ) im zentralen Stabsbereich der Regierung geplant. Vorgesehen sind die Intensivierung
der politischen Planung, die verstärkte Evaluation von Gesetzesvorlagen sowie der Aufbau eines
politischen Controllings bei der Regierung.
Jahr: 1998