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Ausstellungsposter «Die Dufourkarte» als PDF

Diese Webseite ist Bestandteil der Ausstellung «Graubünden und die Bundesverfassung» im Grossratsgebäude in Chur. Lehrreiche Visualisierungen erinnern daran, was die Einführung der Bundesverfassung für Graubünden bedeutete und wie sich der Bergkanton in den jungen Schweizer Bundesstaat integrierte. Die Ausstellung ist während der August-, Oktober- und Dezembersession 2023 des Grossen Rates jeweils von 8:30 bis 12:00 Uhr und von 14:30 bis 18:00 Uhr öffentlich zugänglich.

Sinnbild des Schweizerischen Bundesstaates

Die Dufourkarte war das erste amtliche Kartenwerk der Schweiz. Im Kontext der militärischen Zusammenarbeit hatten die Kantone ab 1809 mit genaueren Vermessungen begonnen, ab 1832 war Oberstquartiermeister Guillaume Henri Dufour (1787-1875) als „Directeur de la Carte“ tätig, ab 1838 wird sein Bureau in Genf zum „Eidgenössischen Topographischen Bureau der Schweiz“ (heute swisstopo) und kann damit als eines der ersten „Bundesämter“ gelten.

Die ersten zwei von insgesamt 25 Blättern wurden noch vor der Gründung des Bundesstaats im Jahr 1845 publiziert (Genf/Lausanne und Vevey/Sion). Die Erstausgaben der weiteren Blätter folgten in den Jahren bis 1865; bis 1939 wurde das Werk nachgeführt. Die Blätter, die das Gebiet von Graubünden abdecken (Blätter XIV, XV, XIX und XX), wurden in den Jahren 1853 bis 1859 publiziert.

Für die Entstehung des Bundesstaats gilt die Dufourkarte als Schlüsseldokument. Sie nimmt den neuen Bundesstaat vorweg. Die Kantonsgrenzen sind nur noch fein eingetragen, deutlich sichtbar ist die Landesgrenze. Auch organisatorisch ist die Karte als Ergebnis kantonaler Zusammenarbeit unter landesweit einheitlicher Form die Abbildung des Bundesstaates vor dessen eigentlicher Entstehung.

Im Jahr 1847 wirkte Henri Dufour als General der eidgenössischen Truppen im kurzen eidgenössischen Bürgerkrieg, der mit der Auflösung des Sonderbundes von sieben katholischen Kantonen endete.

Legenden

  1. Detail der Dufourkarte Blatt XV (Erstausgabe 1853): Die Dufourkarte ist eine flächentreue Projektion im Massstab 1:100 000, gedruckt im Tiefdruckverfahren ab Kupferstich, zunächst einfarbig, später zwei- bis dreifarbig. Mit ihrer Genauigkeit und der schattenschraffierten Reliefdarstellung stellt sie einen Meilenstein in der Geschichte der Kartographie dar.
  2. Johann Coaz in seinem Studierzimmer in Chur, aufgenommen 1918: Prominenter Mitarbeiter an der Dufourkarte war der aus Graubünden stammende Forstingenieur Johann Coaz (1822-1918). In den Jahren 1844 bis 1851 war er im Dienste des Eidgenössischen Topographischen Bureaus als Gebirgstopograph in Graubünden unterwegs. Später amtete er als Oberforstinspektor in den Kantonen Graubünden (1851-1873) und St. Gallen (1873-1875), bevor er erster eidgenössischer Oberforstinspektor wurde (1875-1914). Coaz war ein vielseitig interessierter Mann mit ausgezeichneten Kenntnissen in den verschiedenen Fachrichtungen der Natur- und Geowissenschaften, u.a. Hydrologie, Glaziologie, Kartographie oder Botanik. Als erfahrener Bergsteiger und aktives Mitglied des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) setzte er sich zudem für genauere Karten in grösserem Massstab ein. Bekannt ist er auch als Erstbesteiger des Piz Bernina anno 1850. Sein Nachlass befindet sich im Staatsarchiv Graubünden.