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von Hanspeter Hänni

In diesem Jahr können verschiedene Mitarbeiter ihr 35-Jahre-Jubiläum beim Kanton feiern. Zu ihnen gehört auch Marco Belleri, der während 20 Jahren Bauleiter beim kantonalen Tiefbauamt war und hernach die Schätzungskommission 7 als deren Obmann übernahm.

"Schätzen kann man als Beruf nicht erlernen. Am besten sind Leute aus der Praxis, die einen geschulten Blick und viel Erfahrung haben", erklärt Marco Belleri einen wichtigen Aspekt seiner Tätigkeit, bei der es letztlich darum geht, die Kosten und damit den Wert einer Liegenschaft möchlichst genau festzustellen. Die ermittelten Werte dienen als Grundlage für die Gebäudeversicherung, für das Bestimmen des Steuerwerts sowie für die Belehnung.

900 Personen im Kanton mit Schätzungen beschäftigt
Das kantonale Amt für Schätzungswesen verteilt die in ganz Graubünden anfallenden Arbeiten auf acht Schätzungsbezirke. Diese weisen gegenwärtig insgesamt 25 vollamtlich Mitarbeitende, 12 Verwaltungsaushilfen, 60 nichtständige kantonale und rund 800 Gemeindeschätzer resp. -schätzerinnen auf. Marco Belleri ist Obmann der Schätzungskommission 7 und operiert von Thusis aus. Er organisiert die Schätzungstätigkeit in seinem Bezirk in technischer und administrativer Hinsicht. Neben ihm ist ein weiterer Schätzer vollamtlich angestellt, darüber hinaus gibt es noch sieben nebenamtliche Schätzer und rund 250 Gemeindeschätzer in seinem Bezirk. Das Büro in Thusis wird betreut durch eine vollamtliche Sekretärin und zwei Aushilfen, die teilzeitlich im Einsatz stehen. Der Schätzungsbezirk 7 misst 1111 Quadratkilometer, zählt rund 25'000 Schätzungsobjekte im Gesamtwert von rund 6.1 Milliarden Franken (Total Kanton rund 62.6 Milliarden) und umfasst folgende Kreise: Avers, Calanca, Domleschg, Mesocco, Rheinwald, Roveredo, Schams und Thusis. Jedes Jahr werden hier etwa 2'500 Schätzungen durchgeführt.

Selbständiges arbeiten und behutsames Vorgehen
Die jeweils amtierende Schätzungskommission ist personell immer wieder anders zusammengesetzt, besteht aber in der Regel aus drei Personen: dem Obmann, einem kantonalen Schätzer und einem Gemeindeschätzer. Während einer Schätzung werden alle Räume eines Hauses betreten und inspiziert, was ein entsprechend behutsames Vorgehen, Einfühlungsvermögen und kommunikative Kompetenz voraussetzt. Belleri gefällt an seiner Tätigkeit ganz besonders der Kontakt zu Menschen sowie die grosse Selbständigkeit, über die er verfügt. Selbständiges arbeiten wurde Belleri schon früher abverlangt, als er als Bauleiter beim kantonalen Tiefbauamt tätig war und sich u.a. mit Strassen-, Tunnel- und Brückenbau beschäftigte. Er ist fest davon überzeugt, dass eine der Voraussetzungen für gute Arbeitsleistung darin besteht, möglichst eigenverantwortlich und kreativ wirken zu können. In dieser Einstellung ortet er für die Verwaltung denn auch noch einiges an Potential.

Baufachmann von Haus aus
Marco Belleri ist zusammen mit zwei Brüdern in Küblis aufgewachsen, wo seine Eltern ein Baugeschäft betrieben. Nach der Primar- und Sekundarschule machte er eine Maurerlehre in Olten und arbeitete alsdann während acht Jahren als Maurer, Vorarbeiter, Polier und Bauführer/Geschäftsleiter im Hoch- und Tiefbau in verschiedenen Gebieten der Schweiz, bevor er Anfang April 1962 in den Dienst des Kantons trat. Belleri ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Zusammen mit seiner Frau bewohnt er ein eigenes, selbst erbautes Haus in Summaprada, einer Fraktion seiner Bürgergemeinde Cazis.

Vielfältige Nebenämter und Hobbies
Neben seiner beruflichen Tätigkeit stellte und stellt Belleri seine Arbeitskraft immer wieder auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. So war er u.a. 17 Jahre Präsident der Bürgergemeinde Cazis, 26 Jahre Ortschef des Zivilschutzes und 10 Jahre Präsident der protestantischen Kirchgemeinde Cazis. Daneben engagierte er sich in leitender Position in den Schützenvereinen Küblis und Thusis. Seit fast 20 Jahren versieht er die Stelle als Amtsvermittler im Kreis Thusis. Als Hobbies macht er Wanderungen und liebt die Arbeit um sein Haus, wo ihm seine Rebe speziell am Herzen liegen.
Ende 1999 wird Belleri in Pension gehen und möchte dann gern noch etwas die Welt bereisen, war er doch seit seiner Jugend nie mehr gross ausser Landes.

Das Bild zeigt Marco Belleri (Foto Hanspeter Hänni)
Jahr: 1998
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