Vom 16. bis Ende April 1997 brannten Wälder der Gemeinden Grono, Verdabbio, Castaneda,
Sta. Maria in Calanca, Leggia und Cama. 390 Hektaren Wald waren von den Feuerbrünsten
betroffen. Von Anfang an standen mehrere Feuerwehren, der Forstdienst, der Zivilschutz,
Freiwillige, private Unternehmen und das Militär im Einsatz. Letzteres stellte auch zahlreiche
Helikopter zur Verfügung. Die gesamte Löschaktion wurde vom kantonalen Feuerwehr-Inspektor
geleitet. Erst ergiebige Niederschläge in den ersten Mai-Wochen konnten die Waldbrände endgültig
löschen.
Die anrechenbaren Löschkosten sind aufgrund der aufwendigen Heli-Einsätze (ca. 1.09 Mio.
Franken) sehr hoch ausgefallen und betragen insgesamt rund 1.48 Mio. Franken. Die sehr
wertvolle Hilfe der Armee wurde nicht in Rechnung gestellt. Die Löschkosten werden von den
folgenden Institutionen übernommen:
- Einsatzkosten-Versicherung der Gebäudeversicherungs-Anstalt Graubünden (500'000 Franken),
- Nothilfe-Fonds der Elementarschaden-Kasse Graubünden (rund 313'000 Franken),
- Forstlicher Kantonsbeitrag (rund 415'000 Franken), und
- Sammelaktion der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden zu Handen der betroffenen
Gemeinden (rund 252'000 Franken).
Am 13. März 1997 war im benachbarten Italien ein Waldbrand ausgebrochen, der am 17. März
1997 trotz intensiver Gegenmassnahmen auf das Gebiet "Ruscelina" in Brusio übergriff. Der Brand
konnte dank des Einsatzes mehrerer Helikopter, der Feuerwehren von Brusio und Poschiavo,
des örtlichen Forstdienstes sowie des Zivilschutzes am 22. März 1997 unter Kontrolle gebracht
werden. Die gesamte Löschaktion wurde vom kantonalen Feuerwehr-Inspektor geleitet.
Die anrechenbaren Löschkosten betragen 192'600 Franken und werden von den folgenden
Institutionen übernommen:
- Einsatzkosten-Versicherung der Gebäudeversicherungs-Anstalt Graubünden (119'000 Franken),
- Forstlicher Kantonsbeitrag ( rund 44'000 Franken), und
- Gemeinde Brusio (rund 29'000 Franken).
Regierung unterstützt Beitritt der Schweiz zur Genozidkonvention
In ihrer Stellungnahme an das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) unterstützt
die Bündner Regierung den Beitritt der Schweiz zum Übereinkommen vom 9. Dezember 1948 über
das Verbot und die Verhütung des Völkermords und befürwortet entsprechende Anpassungen im
Strafgesetzbuch und im Militärstrafgesetz. Die sog. Genozidkonvention ist mit 124
Vertragsstaaten eines der am weitesten akzeptierten internationalen Übereinkommen. Es verbietet
den Völkermord und verpflichtet die Staaten zu dessen Verhinderung und Bestrafung. Das
Genozidverbot wird vom Internationalen Gerichtshof und der Staatengemeinschaft als
völkerrechtliches Gewohnheitsrecht anerkannt.
Aus den Gemeinden
Das Stadttheater Chur erhält für die Spielzeit 1997/1998 einen Kantonsbeitrag von 200'000
Franken.
Mit Auflagen und Bedingungen wird das Bauprojekt für die Umnutzung des Altersheims St.
Martin in Cazis in ein Alters- und Pflegeheim genehmigt. An die anrechenbaren Kosten von rund
811'000 Franken wird ein Kantonsbeitrag von 61 Prozent zugesichert.
Mit Auflagen und Bedingungen gutgeheissen wird das Vorprojekt für den teilweisen Umbau und
die Sanierung des Alters- und Pflegeheims "Lindenhof" in Churwalden. An die veranschlagten
anrechenbaren Kosten von rund 1.3 Mio. Franken stellt der Kanton Beiträge von 58 Prozent in
Aussicht.
Mit Auflagen und Bedingungen genehmigt die Regierung den Umbau und die Erweiterung des
Alters- und Pflegeheims "Parc" in Lenzerheide. An die veranschlagten anrechenbaren Kosten von
5.5 Mio. Franken werden Beiträge von 50 Prozent in Aussicht gestellt.
Das Bauprojekt für den Neubau einer Doppel-Turnhalle in Trimmis wird definitiv genehmigt. An
die anrechenbaren Kosten von rund 1.9 Mio. Franken werden Kantonsbeiträge von 25 Prozent
zugesichert.
Mit Vorbehalten und Anweisungen wird die Totalrevision der Ortsplanung von Langwies
genehmigt.
Gutgeheissen werden die Teilrevisionen der Steuergesetze von Schiers und Selma.
Für verschiedene Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite von insgesamt 538'000
Franken freigegeben.
Personelles
Paul Engi, geb. 1955, von Davos, wohnhaft in Chur, wird Vorsteher des Amts für Volksschule
und Kindergarten. Engi war bisher Schulinspektor und wird per Anfang August 1998
Nachfolger von Stefan Niggli, der Ende September 1998 in den Ruhestand tritt.
Aus den Beratungen der Regierung