Die Regierung gibt die Vernehmlassung über den Entwurf für eine neue
Verordnung über die amtlichen Schätzungen frei. Sie dauert bis am 25.
Oktober 1998. Eine Revision drängt sich auf, um den Erlass an die
heutigen Gegebenheiten anzupassen. Neben redaktionellen Verbesserungen
werden personelle Belange übergeordnetem Recht angepasst, wichtige
Ergänzungen und Änderungen im Schätzungsverfahren vorgenommen und vor
allem die Grundsätze der Gebührenerhebung neu geregelt. Die
Schätzungskommissionen sollen personell verkleinert werden. Die
Schätzwerte sollen sich am Markt orientieren. Einsprachen werden neu
nicht mehr von den zuständigen Schätzungskommissionen, sondern vom Amt
für Schätzungswesen beurteilt. Einspracheentscheide können mit Rekurs
beim Verwaltungsgericht angefochten werden. Die Regierung legt die
Kosten der amtlichen Schätzungen fest. Diese werden gedeckt durch
Entschädigungen und Gebühren, die bei den Benützern und Benützerinnen
der Schätzungswerte und bei den Eigentümern und Eigentümerinnen erhoben
werden.
Kulturbeiträge
Es werden Beiträge und Defizitgarantien im Gesamtbetrag von 68'000
Franken an die folgenden kulturellen Werke und Veranstaltungen geleistet
resp. zugesichert:
- Skulpturenausstellung mit Werken von Piero del Bondio, Reto
Rigassi und Miguela Tamò im September/Oktober 1998 in der Torre
Fiorenzana in Grono,
- Vier Konzerte des Konzertchors Graubünden vom 12. bis 20. Dezember
1998 im Kanton,
- Herausgabe der CD "Revoluziun" mit Musik von Gruppen und
Liedermachern aus ganz Romanischbünden,
- Kulturprogramm "Klup" für Schülerinnen und Schüler in Mittelbünden
im Schuljahr 1998/99,
- 7. Internationale Cartoon Biennale vom 1. bis 21. Oktober 1998 in
Davos,
- Konzertsaison 1998/99 des Konzert-Studios Chur (fünf Konzerte),
sofern die Stadt Chur mitzieht,
- Weltfilmtage Thusis 1998 vom 4. bis 9. November,
- Ausstellung/Videoinstallation "Heidji" von Christoph Draeger und
Martin Frei im September 1998 in Chur,
- Ausstellung/Videoinstallation "forever young" von Lukas Bardill
und Gabriela Gerber im September 1998 im Kulturzentrum Nairs in Scuol,
- Herausgabe einer CD mit Orgelwerken von Otto Barblan (1860 - 1943)
durch Thilo Muster,
- Opern-Apero vom 1. Januar 1999 in Davos, sofern die Gemeinde Davos
mitzieht,
- Konzert des Collegiums Cantorum St. Gallen vom 19. September 1998
in Trun,
- Herbstprogramm 1998 des Folk Club Chur (acht Konzerte),
- Kosten der Teilnahme der bildnerischen Künstlerin Pascale
Wiedemann an einer Gruppenausstellung im September 1998 in der Akademie
der Künste in Berlin,
- Drei Konzerte des Kammerorchesters Musicuria vom 23. bis 27.
September 1998 im Kanton,
- Herausgabe des Buchs "Arosa, wie es damals war" (Band 2) von Hans
Danuser, und
- Herausgabe des Buchs "Poschiavo - terra d'incontri" von Grytzko
Mascioni (Text) und Piotr Jaxa (Fotos).
Vernehmlassungen an den Bund
Gegenüber dem Bund nimmt die Regierung Stellung zu den Verordnungen
der Agrarpolitik 2002 und zum Bundesgesetz über die "Stiftung
solidarische Schweiz".
Die mit dem neuen Landwirtschaftsgesetz eingeschlagene Richtung der
neuen Agrarpolitik wird grundsätzlich begrüsst. Der Rückzug des Staats
aus den Marktmechanismen wird fortgesetzt und eine weitere
Liberalisierung angestrebt. Bedenken hat die Bündner Regierung
allerdings wegen des Rückgangs des Ackerbaus im Berggebiet, weil ein
Ungleichgewicht zwischen Ackerbau und Viehhaltung geschaffen wird. Dies
wiederspricht dem Gebot, eine vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten.
Zu befürchten ist überdies, dass in eigentlichen Ackerbaugebieten der
Getreideanbau zurückgeht und die Tierbestände zunehmen.
Im Zusammenhang mit der Solidaritätsstiftung ist der Regierung
bewusst und sie legt Wert auf die Feststellung, dass das bezügliche
Bundesgesetz in keinem Zusammenhang mit dem Fonds für Holocaust-Opfer
steht und stehen darf. Eine klare Unterscheidung ist schon deshalb
wichtig, damit nie der Anschein aufkommt, die Solidaritätsstiftung sei
nur im Anschluss zahlreicher Druckversuche von Seiten verschiedener
Organisationen entstanden. Damit der Realisierung der Idee einer
Solidaritätsstiftung in der politischen Diskussion und im Volk eine Chance
eingeräumt werden kann, erachtet es die Regierung als wesentliche
Voraussetzung, dass jegliche Druckversuche ausländischer Institutionen
und Personen gegen Unternehmen in der Schweiz eingestellt werden. Die
Regierung ist damit einverstanden, dass ein Teil der Goldbestände der
Schweizerischen Nationalbank ins Eigentum der Stiftung übertragen wird.
Die Verwaltung der Gelder soll jedoch in der Verantwortung der
Nationalbank bleiben.
Aus den Gemeinden
Die Teilrevision der Ortsplanung von Stierva wird genehmigt und für
verschiedene Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im
Gesamtbetrag von annähernd 1.5 Mio. Franken freigegeben.
Personelles
Davide Lurati, geb. 1965, von Arvigo, wohnhaft in Grono, wird
Kreisforstingenieur beim Forstinspektorat. Er beginnt am 1. März 1999.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden