Seit Beginn des laufenden Schuljahrs hobeln und nähen die Mädchen
und Buben der Bündner Primar- und Kleinklassen gemeinsam.
Auf Beginn des Schuljahrs 1992/93 ist der neue Primarschul-Lehrplan
des Kantons in Kraft gesetzt worden. Das Erziehungs-, Kultur- und
Umweltschutzdepartement (EKUD) hat den koedukativen
Handarbeits-Unterricht stufenweise eingeführt. Dieser sieht vor, dass
Mädchen und Buben auch in den Fächern "Handarbeit textil" und "Werken"
gemeinsam unterrichtet werden. In den Primar- und Kleinklassen ist dies
seit Beginn des laufenden Schuljahres bereits der Fall.
Der mehrjährige Einführungsprozess wurde von einer Arbeitsgruppe
geplant und begleitet. Im Rahmen der kantonalen Lehrerfortbildung konnte
für alle Inspektoratsbezirke je ein Team von Kursleiterinnen und
Kursleitern ausgebildet werden. Diese Teams gaben in den Regionen das
Gelernte in Form einer obligatorischen Lehrerfortbildung an die
Lehrkräfte der Primarschulen und der Kleinklassen weiter.
Obwohl sich die Lehrerinnen und Lehrer bereits seit Jahren mit den
Ideen und Theorien des koedukativen Handarbeits-Unterrichts befasst
hatten, war die konkrete Umsetzung im Schulalltag doch für viele
Lehrkräfte neu. Dank der guten Ausbildung und des behutsamen Vorgehens
des Kurskaders verlief die Einführung aber ohne Probleme.
Die Erfahrungen, welche die Lehrerinnen und Lehrer, die Mitglieder
des Kurskaders sowie die Inspektorinnen und Inspektoren während der
sechs Jahre dauernden Einführungsphase gemacht haben, wurden kürzlich
dem Departementsvorsteher, Regierungsrat Joachim Caluori, vorgestellt.
Dieser ist erfreut über das bisher Erreichte und hofft, dass die
koedukative Handarbeit in den kommenden Jahren mit gleichem Elan und
Erfolg in die Volksschul-Oberstufe weitergezogen werden kann.
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
Quelle: dt Erziehungsdepartement