Das kantonale Sozialamt hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit
ein Einsatz- und Beschäftigungsprogramm für ausgesteuerte Personen und Sozialhilfeempfänger,
genannt "Werknetz Graubünden", geschaffen.
Wegen der anhaltenden strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft gehen weitere
Arbeitsplätze verloren. Viele nicht mehr benötigte Arbeitskräfte müssen deshalb über die
Arbeitslosenversicherung, evtl. später durch die Sozialhilfe, unterstützt werden.
Die Zahl der Personen, welche im Jahr 1997 Sozialhilfe in Anspruch nehmen mussten, ist
gegenüber den Vorjahren erneut angestiegen. Ebenso mussten die Gemeinden und der Kanton
mehr Unterstützungsleistungen auszahlen.
Arbeitslosigkeit, aktuelle Probleme am Arbeitsplatz, die Sorge um den Verlust des
Arbeitsplatzes oder die Tatsache ausgesteuert zu sein, diese Themen stehen bei den Personen,
welche die Sozialdienste aufsuchen, im Vordergrund. Deshalb hat das kantonale Sozialamt in
Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit ein Einsatz- und
Beschäftigungsprogramm für ausgesteuerte Personen und Sozialhilfeempfänger, genannt "Werknetz
Graubünden", geschaffen.
Schon die 1996 veröffentlichte Armutsstudie "Armut und soziale Probleme im Kanton
Graubünden" hat festgestellt, dass Lücken in den Bereichen Arbeit, Wohnen und soziale
Kontakte zu einer längerfristigen Verarmung führen. Deshalb steht bei einer Wiedereingliederung
von Betroffenen Arbeit, Wohnen und soziale Kontakte im Vordergrund.
Das "Werknetz Graubünden" soll in erster Linie die soziale und berufliche Integration ermöglichen.
Nach einer eingehenden Abklärung der Situation werden geeignete Beschäftigungsplätze vermittelt.
Diese sollen in der Art und Weise einer Normalbeschäftigung möglichst nahe kommen. Ziel ist die
berufliche Ein- bzw. Wiedereingliederung in den normalen Berufsalltag. In enger
Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten, Gemeinden und den Mitarbeitern der Abteilung
arbeitsmarktlichen Massnahmen des KIGA werden die Betroffenen beraten und betreut.
Gezielte Bildungsmassnahmen ergänzen die beiden Angebote "Arbeit und Betreuung". Aus- und
Weiterbildung soll dazu verhelfen, Betroffene eher wieder in den Arbeitsprozess integrieren zu
können.
Das "Werknetz Graubünden" hat Mitte Februar 1998 seine Tätigkeit aufgenommen.
Gremium: Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartement
Quelle: dt Sozialamt