Soll der Wirtschaftsstandort Graubünden gestärkt werden, sind für die kleinen und
mittleren Unternehmen (KMU) im Kanton gute Rahmenbedingungen zu
schaffen. Dazu beitragen soll das neugeschaffene KMU-Zentrum in Chur.
Die Regierung unterstützt es mit einem Start-Beitrag.
Das neue
KMU-Zentrum in Chur wurde gemeinsam durch die HTL Chur und die HWV
Chur-Samedan aufgebaut. Es hat sich zum Ziel gesetzt, kleine und
mittlere Unternehmen im Lauf ihrer Entwicklung zu begleiten. Drei
Leitideen stehen dabei im Vordergrund: erfolgreich gründen, konsequent
vernetzen und ständig weiterentwickeln. Die KMU sollen gefördert werden
durch Wissens- und Technologietransfer sowie durch Ausbildung, Beratung
und Betreuung von jungen Unternehmern und Unternehmerinnen. Probleme,
die immer wieder auftauchen können, sind möglichst unkompliziert und
effizient zu lösen. Diese Dienstleistungen basieren auf dem
Leistungsauftrag, der im Fachhochschul-Gesetz formuliert ist. Danach
haben die Fachhochschulen neben der Aus- und Weiterbildung auch
anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zu betreiben und
entsprechende Dienstleistungen zugunsten der Wirtschaft anzubieten. Um
die Verbindung des Zentrums mit den KMU, der Verwaltung und den
Verbänden sicherzustellen, wird der Leitung des KMU-Zentrums ein
Fachbeirat zugeordnet.
Das Budget sieht für den Aufbau und das
Jahresprogramm 1998 des Zentrums Kosten von rund 100'000 Franken vor.
Die Regierung sichert einen Wirtschaftsförderungs-Beitrag von 50'000
Franken zu. Damit nimmt sie eine Aufgabe wahr, die einen übergeordneten
Schwerpunkt des Regierungsprogramms 1997-2000 darstellt, nämlich den
Wirtschaftsstandort Graubünden zu stärken.
Die Bündner Wirtschaft
besteht zum grössten Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen. Von den
12'000 Betrieben in Graubünden beschäftigen nur etwa 60 mehr als 100
Personen. Etwa 10'000 zählen weniger als 10 Mitarbeitende. Diese
Kleinbetriebe bieten 38'000 Arbeitsplätze an. 40 Prozent der
Erwerbstätigen in Graubünden haben somit ihren Arbeitsplatz in einem
Kleinbetrieb.
Das KMU-Zentrum ist erreichbar unter Telefon 081-257 16
44, Fax 257 16 45 und E-Mail kmu@hwvgr.ch.
Schweizer Neuheit: In
Samnaun werden Speiseresten vergärt
Die Gemeinde Samnaun erweitert
ihre Abwasserreinigungs-Anlage (ARA) mit einer interessanten Neuheit.
Erstmals in der Schweiz werden Speiseresten vergärt, und davon fallen im
Samnaun immerhin 100 Tonnen pro Jahr an (vor allem aus der Hotellerie).
Diese wurden bis anhin deponiert. Neu werden sie zerkleinert, von
Fremdstoffen befreit, mit Sauerstoff angereichert und dann der neuen
Schlammbehandlungs-Anlage zugeführt. Durch die umweltschonende Speiseresten-CO-Vergärung wird die Eigenversorgung der ARA mit Energie
massiv gesteigert. Der Stromverbrauch der ARA reduziert sich um zwei
Drittel. Der Kanton leistet an diese Pilot- und Demonstrationsanlage
einen Beitrag von 100'000 Franken.
Aus den Gemeinden
Die Regierung
genehmigt das Projekt für den Neubau einer Primarschule mit
Aussenanlagen in Fläsch. Anrechenbare Kosten: 2.7 Mio. Franken.
Kantonsbeitrag: 17.5 Prozent.
Auch die bau- und energietechnische
Sanierung der Primarschule Lenzerheide wird genehmigt. Anrechenbare
Kosten: 400'000 Franken. Kantonsbeitrag: 10 Prozent.
Für verschiedene
Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im Gesamtbetrag von rund
15.5 Mio. Franken freigegeben.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden