Am 1. Mai wird in fast allen Regionen des Kantons die Fischerei eröffnet.
Einige tausend Fischerinnen und Fischer sollen und dürfen Freude haben
am Ausüben ihrer Passion und am vielfältigen Angebot an Fischgewässern
in unserem Kanton. Graubünden verfügt erfreulicherweise trotz
zivilisatorischer Einflüsse nach wie vor über gute Fischgründe und
weitgehend intakte Fischbestände. Das Konzept Fischerei 2000 ist denn
auch darauf ausgerichtet, die Fischfauna und deren Lebensräume zu
erhalten und zu verbessern sowie eine nachhaltige Nutzung der
Fischbestände durch die Fischerei zu gewährleisten. Dabei konzentrieren
sich die Anstrengungen hauptsächlich auf das Erhalten und Fördern der
einheimischen Fischarten sowie auf das Aufwerten ihrer
Lebensräume.
Die Erhaltung und Förderung der einheimischen Fischarten
erfordert angepasste Bewirtschaftungsmassnahmen. Daher werden
alljährlich rund zwei Mio. Jungfische in die Gewässer eingesetzt. Diese
Massnahme ist vor allem dort von grosser Bedeutung, wo die Lebensräume
beeinträchtigt sind und eine natürliche Reproduktion nicht mehr im
gewünschten Masse stattfinden kann. Allerdings ist der Fischbesatz nur
dann erfolgreich, wenn dieser auf das Ertragsvermögen des entsprechenden
Gewässers abgestimmt wird. Um den Fischbesatz zu optimieren, ist daher
in den Jahren 1996 und 1997 das Ertragsvermögen aller Fischgewässer
überprüft und neu eingeschätzt worden. Die Artenvielfalt und die
Bestandesdichte der Fischfauna wiederum sind von der Qualität des
Lebensraums abhängig. Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Fischerei
bildet daher der Schutz und die Aufwertung der Lebensräume. Diese
Revitalisierungsmassnahmen, zu denen insbesondere Flussaufweitungen
gehören, haben denn auch dazu beitragen, dass die Lebensraumqualität für
Fische und andere Wassertiere verbessert werden konnte. Der
Fischereibesatz und die Revitalisierungsmassnahmen werden auch in den
nächsten Jahren von grosser Bedeutung sein. Dabei wird der Kanton auch
inskünftig auf die tatkräftige Unterstützung der Fischerinnen und
Fischer angewiesen sein. In diesem Sinne wünsche ich allen Fischerinnen
und Fischern für die kommende Fischereisaison Freude, Erholung und
Erfolg.
Regierungspräsident Luzi Bärtsch
Gremium: Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
Quelle: dt Regierungspräsident Luzi Bärtsch