Graubünden und die Autonome Provinz Bozen-Südtirol/Alto Adige erleichtern die
grenzüberschreitende Flugrettung. Am Donnerstag, 16. April 1998, wird in Glurns eine
entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Wer im gebirgigen Grenzgebiet zwischen Graubünden und dem Südtirol verunfallt, wird künftig auf
einen optimal koordinierten Rettungseinsatz zählen können. Dies war bisher keine
Selbstverständlichkeit, weil sich die Landesgrenzen und die damit verbundenen Formalitäten
hemmend auf rasche und effiziente Einsätze auswirkten. Im Rahmen der Arge Alp sind in den
letzten Jahren intensive Bemühungen unternommen worden, um diese Situation nachhaltig zu
verbessern. Ein erstes Resultat bildet die Vereinbarung zwischen Graubünden und dem Südtirol,
mit der die Flugrettung im Grenzgebiet möglichst einfach und unkompliziert organisiert wird.
Konkretes Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Rettungshelikopter ist von Samedan aus viel
schneller im Gebiet des Ortlers als jener von Bozen, der grundsätzlich dafür zuständig wäre. Wenn
nicht mehr auf Landesgrenzen Rücksicht genommen werden muss, hat das folgende Vorteile:
- der Heli ist schneller beim hilfebedürftigen Menschen,
- der Heli ist viel rascher wieder zurück am Ausgangspunkt und damit verfügbar für
allfällige andere Einsätze, und
- die Kosten liegen wesentlich niedriger.
Die "Vereinbarung über die Organisation der grenzüberschreitenden Flugrettung mittels
Hubschraubern" legt nun klar fest, dass Hubschrauber und Flugrettungsdienste bei
Rettungseinsätzen und Verlegungsflügen die Landesgrenzen überfliegen und auch ausserhalb der
Zoll-Flugplätze starten und landen dürfen.
Seit 1995 haben verschiedene Kontakte in dieser Angelegenheit stattgefunden, die massgeblich
von Marco Mehli, Leiter der Rega-Basis Samedan, und der Kommission IV
(Gesundheitswesen, Sozial- und Familienpolitik) der Arge Alp angeregt worden sind. Der
ursprünglichen Zielvorgabe, die Flugrettung im "Dreiländereck" (Graubünden, Südtirol und Tirol)
besser zu koordinieren und zu vereinfachen, kommt man mit der neuen Vereinbarung um ein
gutes Stück näher.
Die neue Vereinbarung wird am Donnerstagnachmittag, 16. April 1998, im Gemeindehaus von
Glurns im oberen Vinschgau unterzeichnet. Gleichzeitig soll ein festlicher Anlass stattfinden. Von
Seiten des Kantons Graubünden nehmen Regierungspräsident Luzi Bärtsch und Kanzleidirektor
Claudio Riesen daran teil, während die Autonome Provinz Bozen-Südtirol/Alto Adige vertreten ist
durch Landeshauptmann Luis Durnwalder, Landesrat Otto Saurer und weitere Amts- und
Würdenträger/innen des Südtirols.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden