Prominente Tipps zum nachhaltigen Bauen
Am 10. November findet im preisgekrönten Niedrigenergiebau der Firma
Gasser in Chur-Haldenstein ein Energie-Apéro statt. Regierungsrat Stefan
Engler, Unternehmer Josias F. Gasser und zwei weitere Referenten werden
über kantonale Fördermodelle informieren und Tipps geben, wie man am
besten zu einem ökologischen Vorzeigehaus kommt.
Der begehrte SIA-Architektenpreis für nachhaltiges Bauen ging dieses
Jahr an die Josias Gasser Baumaterialien AG. Im preisgekrönten
Büroneubau beim Bahnhof Haldenstein in Chur deckt die Sonne den grössten
Teil des bescheidenen Wärmebedarfs. In diesem Haus findet am 10.
November um 17 Uhr ein Energie-Apéro statt, der sich nicht nur an
Fachleute richtet, sondern an alle, die sich für effizientes und
umweltschonendes Bauen interessieren.
Besichtigung des Vorzeigebaus
Die nachhaltige Bauweise ist dem Gastgeber und Referenten Josias F.
Gasser ein persönliches Anliegen. Doch auch als Unternehmer setzt er auf
ökoverträgliche Materialien, die einerseits bei der Herstellung
möglichst wenig Energie benötigen und andererseits später am Bau zu
einem tiefen Wärmeverbrauch und einem hohem Komfort beitragen. Ein
Beispiel dafür sind folienbeschichtete Wärmeschutzgläser, die einen
steigenden Anteil zum Umsatz der Churer Bauhandelsfirma beitragen.
Gasser wird über seine Erfahrungen als Bauherr und Nutzer des
Niedrigenergie-Bürobaus sprechen. Interessierten bietet sich
anschliessend an die Referate Gelegenheit zu einem Rundgang durchs Haus.
Regierungsrat Engler zur Bündner Energiepolitik
Regierungsrat Stefan Engler äussert sich am Energie-Apéro über die
Energiepolitik des Kantons Graubünden. Er wird auch die Fördermassnahmen
vorstellen, mit denen der Kanton die Energieeffizienz sowie den Einsatz
der einheimischen und erneuerbaren Energien Sonne und Holz fördert. Bei
der Vergabe von Finanzhilfen an private Hauseigentümer konzentriere man
sich seit 1994 auf Sanierungen, weil hier das grösste Potential
brachliege. Eine Auswertung bestätigt dies: bis Ende 1998 hat der Kanton
250 Gebäudesanierungen mit insgesamt knapp 5 Millionen Franken
unterstützt und damit energiebezogene Investitionen von 65 Millionen
ausgelöst. Die Massnahmen zur Wärmedämmung und die stärkere Nutzung
erneuerbarer Energien verringert den Heizölverbrauch der sanierten
Häuser insgesamt um mehr als eine Million Liter Heizöl pro Jahr. In den
Bündner Tälern mit ihren teils langen, riskanten Transportwegen zahlt
sich diese Einsparung für die Umwelt doppelt aus. Auch für das Jahr 2000
stellt der Kanton wieder 1,4 Millionen für Förderbeiträge bereit.
Regierungsrat Stefan Engler wird auch über die neue, öffentlich
zugängliche Beratungsstelle der kantonalen Energiefachstelle
(Rohanstrasse 5, Chur), und die Telefonberatung informieren. Diese unter
der Nummer 081 257 36 30 erhältliche Gratisdienstleistung wird von
Hauseigentümern, Planern und von Gemeinden rege genutzt; pro Jahr erhält
die Fachstelle rund 1'500 Anrufe.
Praktische Tipps für den Häuserkauf
Als dritter Referent wird der Zürcher Solararchitekt Ueli Schäfer
aus der Schule plaudern und Tipps geben, wie man als Bauherrschaft zu
einem guten Architekten kommt. Seiner Ansicht nach kann man bei der
Auswahl gar nicht wählerisch genug sein: "Es lohnt sich, Häuser
verschiedener Architekten anzuschauen und sich bei den Bewohnern über
ihre Erfahrungen zu erkundigen." Da derzeit so viel in Bewegung sei,
solle man einen Architekten bevorzugen, der vorausdenken und
vorausplanen könne. Wem ein energetisch vorbildlicher Bau mit hohem
Komfort ein Anliegen sei, der könne sich heute an das anerkannte Label
"Minergie" halten. Schäfers Meinung nach muss heute jeder Architekt den
Minergie-Standard vertraglich garantieren können.
Das abschliessende Referat vor dem ab 19 Uhr servierten Apéro hält
der Jurist Peter Diener vom Bündner Hauseigentümerverband. Er informiert
über die wichtigsten Regeln bei der Auswahl des Baulands, über die
Anforderungen der Banken bei der Kreditvergabe und über die heiklen
Punkte, auf die Kauf- und Bauinteressierte beim Vertragsabschluss
unbedingt achten müssen. Peter Diener wird ausserdem einen Überblick
bieten über die Zinsvergünstigungen, die heute verschiedene Banken für
energetisch und ökologisch vorbildliche Neubauten und Sanierungen
gewähren.
Anmeldungen sind erbeten an die Hochschule für Technik+Architektur,
Ringstrasse, 7000 Chur, Fax 081-286 24 00. Eintritt 10 Franken.
Gremium: Amt für Energie Graubünden
Quelle: dt Amt für Energie Graubünden