Die Kantone Tessin und Graubünden haben vereinbart, dass
Patientinnen und Patienten aus den Bündner Südtälern in Mendrisio
behandelt werden können.
In der Psychiatrie ist es äusserst wichtig, dass die Patientinnen
und Patienten sich in ihrer Muttersprache verständigen können. Wer
erwachsen ist, Italienisch spricht und in einer italienischsprachigen
Region Graubündens wohnt, kann sich im Bedarfsfall in die Clinica
psichiatrica cantonale del Ticino (CPC) einweisen lassen. Die Einweisung
hat durch jene Medizinalperson zu erfolgen, die beim
sozialpsychiatrischen Dienst der Klinik Beverin für Südbünden zuständig
ist, und gilt zugleich als Kostengutsprache durch den Kanton
Graubünden.
Für die Bündner Patientinnen und Patienten gelten die gleichen
Tagestaxen wie für jene mit Wohnsitz im Tessin. Der Kanton Graubünden
verpflichtet sich zudem, für jeden Aufenthaltstag in der CPC die gleiche
Tagestaxe zu bezahlen, die auch die Krankenkassen für Bewohnende des
Kantons Tessin leisten würden. Mit dieser für Graubünden vorteilhaften
Lösung werden die reinen Betriebskosten ohne Berücksichtigung der
Investitionskosten abgegolten. Aus der Psychiatrievereinbarung
resultieren für den Kanton Graubünden Mehraufwendungen von
voraussichtlich etwa 140'000 Franken im Jahr. Diese sind angesichts der
verbesserten psychiatrischen Versorgung der italienischsprachigen
Bevölkerung Graubündens aber durchaus vertretbar. Unter dem Vorbehalt
eines erforderlichen Nachtragskredits des Grossen Rats tritt die
Vereinbarung rückwirkend auf Anfang 1999 in Kraft.
Fünf Regionalleiter für den Bündner Forstdienst ernannt
Nachdem Graubünden Ende 1998 in fünf Forstregionen eingeteilt worden
war, hat die Regierung mit Wirkung ab März 1999 die folgenden fünf
Regionalleiter ernannt:
- Region Prättigau Gion Caprez, Davos
- Churer Rheintal Reto Hefti, Flims
- Bündner Oberland Arthur Sandri, Ilanz
- Mittelbünden - Mesolcina Christian Barandun, Bergün
- Engadin - Südtäler Markus Stadler, Zernez
Bis Mitte 1999 wird das Forstinspektorat mit den Regionalleitern die
organisatorischen Strukturen und die neuen Zuständigkeiten regeln. Der
Bündner Forstdienst soll den vielfältigen Ansprüchen an den Wald
effizienter, kundennäher und flexibler gerecht werden. Durch das
Schaffen von fünf Kompetenzzentren mit je einem Regionalverantwortlichen
erhofft man sich verschiedene Verbesserungen. Dabei sollen insbesondere
der Kontakt zu den Gemeinden und eine mögliche Fachspezialisierung der
einzelnen Mitarbeitenden intensiviert werden.
Unterseminar führt Sprachaufenthalt ein
Das revidierte Schulgesetz sieht vor, dass alle Bündner Schülerinnen
und Schüler ab der vierten Klasse eine Zweitsprache lernen müssen. Diese
Neuerung wird gestaffelt ab dem Schuljahr 1999/2000 eingeführt und soll
bis zum Schuljahr 2004/2005 im ganzen Kanton installiert sein. Die
derzeit laufenden Vorbereitungen umfassen auch die Ausbildung der
Lehrkräfte. Neu wird im Anschluss an die dritte Unterseminarklasse für
Seminaristinnen und Seminaristen der deutsch- und der
romanischsprachigen Abteilungen, die die Ausbildung nach alter Regelung
absolvieren, ein Sprachaufenthalt eingeführt. Er kann in den Valli, dem
Tessin oder in Italien gemacht werden und umfasst vier zusammenhängende
Wochen in der Zeit zwischen den letzten zwei Schulwochen und den
Sommerferien. Während des Sprachaufenthalts sollen nicht Schulen
besucht, sondern der direkte Kontakt zur Bevölkerung im Rahmen
verschiedenster Tätigkeiten gepflegt werden. Der Kanton bezahlt pro
Person einen Beitrag von 150 Franken an die Reisespesen.
Ja zur neuen Eidg. Bauarbeitenverordnung
Gegenüber dem Bundesamt für Sozialversicherung nimmt die Regierung
Stellung zum Entwurf für eine neue Verordnung über die Sicherheit und
den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei
Bauarbeiten (Bauarbeitenverordnung). Mit dem neuen Bundeserlass werden
die erforderlichen Schutzmassnahmen dem heutigen Stand der Technik und
den gegebenen Verhältnissen auf dem Bau angepasst. In diesem Sinn stimmt
die Regierung der Vorlage grundsätzlich zu. Sie bedauert es allerdings,
dass nicht auch noch die Bestimmungen der Verordnung über die
Unfallverhütung beim Graben- und Schachtbau sowie bei ähnlichen Arbeiten
in den Entwurf integriert worden sind.
Kulturbeiträge
Es werden Kulturbeiträge im Gesamtbetrag von 37'000 Franken
ausgerichtet an den Verein "Jugend und Musik" für das gleichnamige
Musikfest 1999 sowie an die Musica Giuventüna Rom (Val Müstair) an die
Kosten für neue Instrumente.
Aus den Gemeinden
Genehmigt werden der Regionale Richtplan Val Müstair hinsichtlich
des Skigebiets Minschuns (mit Vorbehalten und Anweisungen), die
Teilrevisionen der Ortsplanungen von Grono, Laax, Pontresina und Samnaun
sowie die Änderungen der Gemeindeverfassungen von Furna und Tschappina.
Für verschiedene Strassenbauprojekte im Kanton werden Kredite im
Gesamtbetrag von 4.7 Mio. Franken freigegeben.
Personelles
Auf Ende Februar 1999 treten in den Ruhestand:
- Bernadette Schmid, Chur, Leiterin der Lehr-Werkstätte für
Damenschneiderinnen an der Bündner Frauenschule,
- Egidio Andreoletti, Surava, Strassenwart beim Bezirkstiefbauamt
Davos,
- Pius Heini, Bonaduz, Abteilungsleiter beim Amt für Umweltschutz,
- Simon Henny, Zizers, juristischer Mitarbeiter beim Tiefbauamt, und
- Christian Saxer, Sevgein, Strassenwart beim Bezirkstiefbauamt
Ilanz.
Die Regierung dankt ihnen bestens für ihre Dienste, die sie dem
Kanton geleistet haben.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden