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Der Kanton Graubünden vergibt das erste MINERGIE-Label. Ausgezeichnet wird ein Einfamilienhaus in Scharans. MINERGIE steht für Bauten mit hoher Wohnqualität und niedrigem Energieverbrauch. Diese Komponenten erhöhen die Lebensqualität und kommen gleichzeitig der Umwelt zugute. MINERGIE reduziert den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien auf ein Minimum.
Das 1999 erstellte Einfamilienhaus ist das erste Haus in Graubünden, welches vom Amt für Energie zertifiziert wird. Die MINERGIE-Technik strebt ein nachhaltig tiefes Verbrauchsniveau für nicht erneuerbare Energien an. Der Energieverbrauch eines MINERGIE-Hauses beträgt nur etwa 35 Prozent eines durchschnittlichen Neubaus. Mit bescheidenen Mehrinvestitionen von rund fünf Prozent können erhebliche Zusatznutzen - insbesondere im Komfortbereich - realisiert werden. Die Architekten, Jost Wächter (Gockhausen) und Ruedi Berchtold (Trin) erstellten für die Bauherrschaft ein Haus mit überdurchschnittlichem Wohnkomfort. In diesem hochgedämmten Haus mit Ersatzluftanlage gibt es keine kalten Wände, keine Zugserscheinungen und auch keine ausgekühlten Räume infolge gekippter Fenster. Die Fenster können den ganzen Tag geschlossen sein. Die Ersatzluftanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt immer für genügend frische Luft und dient gleichzeitig zur Feuchtigkeitskontrolle.

Drei wesentliche Anforderungen
Um den MINERGIE-Standard zu erreichen, sind vor allem drei Punkte unabdingbar:
- eine dichte Hülle,
- eine dicke Wärmedämmung (damit die Wärme weder verloren geht, noch hereinkommt), und
- ein gutes Belüftungssystem (damit die Vorteile der Dichtheit, der Wärme- und Schalldämmung nicht wegen geöffneten Fenstern zunichte gemacht werden).
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei umfassender Anwendung der MINERGIE-Technik in der Schweiz rund vier bis sieben mal weniger Kohlendioxid in die Luft ausgestossen würde. Heute gibt es in der Schweiz bereits 500 Häuser, die dem MINERGIE-Standard genügen und so einen wertvollen Beitrag zur Entlastung unserer Umwelt leisten.

Rechtlich geschützte Marke
MINERGIE ist eine rechtlich geschützte Marke, deren Eigentümer die Kantone Bern und Zürich sind. 1998 gründeten 20 Kantone sowie der Bund gemeinsam mit rund 30 Firmen, Verbänden und Schulen den Verein MINERGIE, dem alle Nutzungsrechte übertragen wurden. Seit dem Jahr 1999 ist auch der Kanton Graubünden Mitglied des Vereins MINERGIE. Nun konnte das erste Haus mit dem MINERGIE-Label ausgezeichnet werden.

Kantone als Umsetzer
Der Kanton Graubünden beziehungsweise die Energiefachstelle fördert die MINERGIE-Technik durch Information und Beratung von interessierten Bauherrschaften. Zu diesem Zweck wird das Amt für Energie mit einem MINERGIE Informationsstand an der diesjährigen GEHLA präsent sein.

MINERGIE-Label
Nicht nur sind die MINERGIE-Standards genau definiert, auch wird ihre rechtsmässige Anwendung überwacht beziehungsweise gekennzeichnet. Bauten, die den Standard nachweislich erfüllen, erhalten von der kantonalen Energiefachstelle gegen Bezahlung der Prüfkosten ein MINERGIE-Label. Das Label bestätigt dem Eigentümer resp. der Eigentümerin, dass das Gebäude den neusten Erkenntnissen der energieeffizienten Bauweise und hohen Komfortansprüchen entspricht. Labelinhabende erhalten ein Zertifikat und eine Plakette. Damit kann gegenüber Besuchenden und Kaufinteressenten auf die Qualität und die bessere Werterhaltung des Hauses hingewiesen werden.

Gremium: Amt für Energie
Quelle: dt Amt für Energie

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