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Die Regierung hat den Bericht der kantonalen Arbeitsgruppe Grossraubtiere zur Kenntnis genommen. Dieser zeigt mögliche Strategien und Massnahmen im Hinblick auf eine Rückkehr von Luchs, Wolf und Bär auf. Die Regierung wertet den Bericht als wichtige Grundlage für ein lösungsorientiertes Vorgehen im Hinblick auf das Auftreten von Grossraubtieren.
Mit dem Auftreten der geschützten Raubtierarten Luchs, Wolf und Bär ist auch im Kanton Graubünden zu rechnen. Daraus ergeben sich zahlreiche Konflikte. Daher sind frühzeitig Strategien und Lösungen für die voraussehbaren Konflikte zu entwickeln. Diese Strategien und Lösungen müssen darauf abzielen, im Kanton Graubünden ein positives Umfeld im Hinblick auf das Auftreten von Grossraubtieren zu schaffen.

Rückkehr von Luchs, Wolf und Bär erfordert unterschiedliche Strategien

Im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr von Luchs, Wolf und Bär sind unterschiedliche Strategien zu verfolgen. Beim Luchs ist kurzfristig mit einer Zuwanderung von Einzeltieren zu rechnen. Eine aktive Wiederansiedlung dieser Raubkatze in Graubünden soll vorläufig noch nicht erfolgen. Mittelfristig soll dies jedoch nicht ausgeschlossen werden, sofern bis dahin von Seiten des Bundes erfolgversprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Unter dieser Voraussetzung soll langfristig auch im Kanton Graubünden eine dem Lebensraum angepasste, sich selbst erhaltende Luchspopulation leben können. Beim Wolf und Bär sollen keine Wiederansiedlungen erfolgen. Bei einer natürlichen Zuwanderung sollen Wolf und Bär in Graubünden überleben können. Der Kanton soll damit einen Beitrag dazu leisten, lebensfähige Wolfs- und Bärenpopulationen im Alpenbogen aufzubauen und zu erhalten.

Auswirkungen für die Jagd und die Landwirtschaft müssen tragbar sein

Das Auftreten von Grossraubtieren führt hauptsächlich zu Konflikten mit der Jagd und der Landwirtschaft. Um diese Konflikte zu lösen, müssen Bund und Kanton in den nächsten Jahren die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Im Jagdbereich sind insbesondere die Auswirkungen der Zuwanderung von Grossraubtieren auf die Schalenwildbestände und die Jagd zu untersuchen. Diese Auswirkungen müssen durch den Kanton im Rahmen der Jagdplanung so gesteuert werden können, dass auch in Zukunft eine angemessene Nutzung der Wildbestände durch die Jagd gewährleistet bleibt. Langfristig soll daher im Rahmen der Jagdplanung auch eine nachhaltige Bejagung des Luchsbestandes möglich sein.
Im Landwirtschaftsbereich steht hauptsächlich die Frage der Wildschadenverhütung und Wildschadenvergütung im Vordergrund. In einem ersten Schritt soll im Rahmen von Pilotprojekten die Wirksamkeit möglicher Massnahmen zur Wildschadenverhütung an Nutztieren ermittelt werden. Mittelfristig sollen die Beitragssätze des Bundes im Bereich der Wildschadenverhütung und Wildschadenvergütung angehoben und Anreizsysteme für ein konfliktarmes Halten von Kleinvieh geschaffen werden. Im Sinne einer langfristigen Perspektive soll aber auch mit der Bezeichnung von zumutbaren Abwehrmassnahmen der Grundsatz der Eigenverantwortung der Nutztierhalter zum Tragen kommen. Im Weiteren soll die Kompetenz zum Erlegen und Einfangen von schadenstiftenden Luchsen und Wölfen vom Bund an die Kantone delegiert werden. Auf kantonaler Ebene soll schliesslich eine Neuordnung der Finanzquellen zur Vergütung von Schäden der Grossraubtiere Luchs, Wolf und Bär erfolgen.

Öffentlichkeitsarbeit für die Akzeptanz von Grossraubtieren wichtig

Für die Akzeptanz von Grossraubtieren kommt der Öffentlichkeitsarbeit eine Schlüsselrolle zu. Daher soll diese professionell konzipiert und ausgeführt werden. Neben der allgemeinen Öffentlichkeit sind als Zielgruppe vor allem die Landwirte, Schafzüchter und die Jägerschaft anzusprechen. Eine weiteres Ziel der Öffentlichkeitsarbeit muss darin bestehen, das Stadt-Land-Gefälle bei der Akzeptanz von Grossraubtieren sowie gegenseitige Vorurteile abzubauen.

Regierung wertet Bericht positiv

Die Regierung wertet den Bericht der kantonalen Arbeitsgruppe Grossraubtiere als wichtige Grundlage für ein lösungsorientiertes Vorgehen im Hinblick auf das Auftreten von Grossraubtieren. Diese Fragen sollen auch in Zukunft in einem breit abgestützten Rahmen und unter Einbezug aller massgebenden Organisationen und Verbände angegangen werden. Für zielführende Lösungen ist zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Kanton erforderlich.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden
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