Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Eine Standortbestimmung des Gleichstellungsbüros zum Thema Frauenvertretung auf Gemeindeebene hat ergeben, dass sich die Bündner Gemeinden nach wie vor in Männerhand befinden. Gerade jede 17. Gemeinde wird von einer Frau geführt, der Frauenanteil in den Gemeindevorständen beträgt knapp 16 Prozent.
An der Umfrage des Gleichstellungsbüros haben sich 142 Gemeinden beteiligt (67 Prozent). Sie haben ausführlich Fragen zur politischen Frauenvertretung, zur Beteiligung von Frauen in Kommissionen und anderen Gemeindegremien, in der Feuerwehr und auch in gemeindeeigenen Anstellungsverhältnissen beantwortet. So liegt nun zum ersten Mal eine detaillierte Übersicht zu diesen Themen vor. Und diese bestätigt, was man in der Tendenz vermuten konnte, was aber vielleicht doch nicht in dieser Deutlichkeit zu erwarten war: auch auf Gemeindeebene sind die Machtverhältnisse aus Gleichstellungssicht nach wie vor einseitig. Frauen sind im Gemeindevorstand eine kleine Minderheit. 42 Prozent aller Gemeinden werden von reinen Männergremien geführt. In 46 Prozent der Gemeinden sitzt eine Frau alleine in einem sonst männlichen Vorstand. Eine stärkere Frauenvertretung findet sich nur in den traditionell als eher dem weiblichen Lebensbereich zugehörig wahrgenommenen Gremien: Schulrat, Sozial- und Kulturkommission, Musikschule. Einsame Spitzenreiterin ist die Kindergartenkommission mit etwa 80 Prozent Frauen. Fragen um den Kindergarten scheinen Frauensache zu sein.

Was bezweckt das Gleichstellungsbüro mit dieser Umfrage?
Man muss über die Ausgangslage Bescheid wissen, wenn man eine Situation verändern will. Und Zahlen auf Gemeindeebene sind bisher (auch schweizweit) nur sehr wenige verfügbar. Die Ergebnisse der Umfrage sollen als Grundlage für ein verstärktes Engagement der durch die Thematik angesprochenen Kreise dienen: für die Parteien, die Interessenorganisationen (auch die Frauenorganisationen), aber auch für die Frauen selber. An Ideen für mögliche Massnahmen zur Stärkung der Frauenvertretung mangelt es nicht (diese sind z.B. zusammengestellt in einer kürzlich erschienenen Bernerischen Broschüre "Das Ziel ist halbe-halbe"). Zudem wurden über die Umfrage diejenigen Gemeinden eruiert, die sich mit der gemeindeeigenen Frauenförderung vertieft auseinandersetzen möchten. Mit diesen wird das Gleichstellungsbüro aufgrund der individuellen Anliegen das Thema weiterverfolgen.
Auf einer anderen Ebene arbeitet das Gleichstellungsbüro mit dem Frauenkulturarchiv Graubünden zusammen. Diese Zusammenarbeit hat zum Ziel, die Frauen darin zu bestärken, sich aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen und will Unterstützung für die damit verbundenen für Frauen spezifischen Schwierigkeiten bieten. Das Stichwort dazu ist Netzwerk.

Gremium: Gleichstellungsbüro Graubünden
Quelle: dt Gleichstellungsbüro Graubünden

Neuer Artikel