In den nächsten zehn Jahren soll der Holzverbrauch in Graubünden um
20 Prozent erhöht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Verein
"Holz Graubünden" gegründet. Der Kanton tritt dieser Dachorganisation
bei.
Gemäss Regierungsprogramm 2001 bis 2004 soll das Bündner Holz
gezielt gefördert und als Baustoff und Energieträger vermehrt eingesetzt
werden. Das generelle Ziel besteht darin, den Holzverbrauch in den
nächsten zehn Jahren um einen Fünftel zu steigern. Der Kanton wird in
den nächsten vier Jahren Gelder zur Verfügung stellen, um entsprechende
Impulsprojekte, Marketingmassnahmen, die Öffentlichkeitsarbeit,
Ausstellungen etc. zu unterstützen. Als Bedingungen dafür, dass der
Kanton konkrete Projekte finanziell unterstützt, hat die Regierung
verlangt, dass alle an der Bündner Holzkette beteiligten
Interessengruppen in den Prozess zur Förderung des Bündner Holzes
eingebunden sind und dass schlanke Organisationsstrukturen geschaffen
werden. Dies ist mit der Gründung des Vereins "Holz Graubünden" im
August 2000 geschehen. Im Rahmen dieser Dachorganisation erfolgt eine
enge Zusammenarbeit zwischen Wald- und Holzwirtschaft mit der Absicht,
die Wertschöpfung aus der Holzbearbeitung und der Holzverwendung in
Graubünden markant zu steigern. Das Zusammengehen der Wald- und
Holzwirtschaft wird aus volkswirtschaftlicher wie aus forstpolitischer
Sicht begrüsst. Der Kanton tritt dem Verein "Holz Graubünden" bei und
ersucht diesen, Kantonsförster Andrea Florin in den Vorstand zu wählen.
1959 war die Bündnerische Aktionsgemeinschaft für das Holz ins Leben
gerufen worden. 1997 änderte diese ihren Namen in "Lignum Graubünden".
Auf Grund der neuen Zielsetzungen der Regierung ist die "Lignum
Graubünden" diesen Sommer neu strukturiert worden. Aus einer Einfachen
Gesellschaft wurde neu der Verein "Holz Graubünden". Gründungsmitglieder
waren der Bündnerische Holzindustrie-Verband, der Bündner
Waldwirtschafts-Verband "Selva", die Sektion Graubünden von Holzbau
Schweiz, die Sektion Graubünden des Verbands Schweizerischer
Schreinermeister und Möbelfabrikanten, der Bündner
Forstunternehmer-Verband und der Verband freierwerbender Forstingenieure
Graubünden.
Vernehmlassungen an den Bund
Der Bund hat beim Umsetzen der Hochmoor-Verordnung und beim
Aufnehmen des Flachmoor-Inventars neue Hochmoor-Flächen gefunden.
Folgende acht Bündner Moorlandschaften sollen auch ins Bundesinventar
der Hochmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen werden: Kristallloch
Vals, Pascuminer See/Bischolsee Flerden/Portein/Tschappina, Caritsch und
Nursera Andeer, Son Roc Sur, Muotta da Güvè Stampa, Plustorna Luzei und
Alp de Mem-Bosch Mosghé Buseno/San Vittore. Die Regierung stimmt der
Aufnahme mit gewissen Nutzungsvorbehalten grundsätzlich zu.
Die 1998 eingereichte "Sonntags-Initiative" verlangt, dass an einem
Sonntag pro Jahreszeit keine privaten Motorfahrzeuge fahren dürfen.
Dieser Versuch wäre vorerst auf vier Jahre begrenzt. Der Bundesrat lehnt
diese Initiative ab. Als indirekten Gegenvorschlag schlägt die
ständerätliche Kommission für Verkehr indessen vor, dass jeweils am
Eidg. Buss- und Bettag sowie an einem weiteren Sonntag ein Fahrverbot
erlassen werden soll. Auch diese Lösung wäre vorerst auf vier Jahre
befristet. Die Bündner Regierung lehnt beide Vorschläge klar ab. Sie
begründet dies insbesondere mit der besonderen Ausrichtung Graubündens
auf den Tourismus und den geografischen Verhältnissen im Kanton.
Aus Regionen und Gemeinden
Im August gingen extreme Niederschläge über Graubünden nieder und
verursachten im vielen Teilen des Kantons erhebliche Schäden. Betroffen
sind sowohl Wald und Kulturland wie auch Wald-, Güter- und Alpwege
insbesondere in der Bündner Herrschaft, im Prättigau und im Schanfigg.
Die Regierung genehmigt das Globalprojekt Unwetterschäden 2000 zur
Instandstellung forstlicher Bauwerke. An die Gesamtkosten von 5.5
Millionen Franken werden Kantonsbeiträge von rund 1.2 Millionen Franken
zugesichert.
Dem Gemeindeverband für Abfallentsorgung in Graubünden (GEVAG) wird
an die anerkannten Kosten der Schlackenaufbereitungs-Anlage der
Kehrichtverbrennung Trimmis von annähernd 1.7 Millionen Franken ein
Beitrag von 15 Prozent zugesichert.
Die Teilrevision der Statuten des Gemeindeverbands Surselva wird genehmigt.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden