Graubünden will im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention enger
mit dem Kanton St. Gallen zusammenzuarbeiten. Das Zentrum für Prävention
und Gesundheitsförderung (ZEPRA) St. Gallen wird eine neue Aussenstelle
in den Räumen der bisherigen Suchtpräventionsstelle in Chur eröffnen.
Im Bereich der Suchtprävention Graubünden ist ein Vakuum entstanden,
weil sich der Trägerverein der entsprechenden Fachstelle aufgelöst hat.
Aus diesem Grund wurden verschiedene Modelle geprüft, wobei sich die
Zusammenarbeit mit dem ZEPRA St. Gallen als beste Lösung
herauskristallisiert hat. Das dem Gesundheitsdepartement St. Gallen
angegliederte ZEPRA verfügt über jahrelange Erfahrungen und hat ein sehr
fundiertes Know-how. Es zeigt auch die nötige Flexibilität, um auf die
Bedürfnisse des Kantons Graubünden einzugehen. Mit dieser zweckmässigen
Lösung kann vom Know-how einer bereits verankerten Institution
profitiert werden. Mittlerweile ist eine Leistungsvereinbarung für eine
dreijährige Projektphase (2001 bis Ende 2003) zwischen den beiden
Kantonen ausgearbeitet worden. Das ZEPRA wird neben den Stellen in Wil
und Altstätten eine neue Stelle in Chur eröffnen und in den bisherigen
Räumlichkeiten der Suchtpräventionsstelle Graubünden einrichten. Sie
wird rund 200 Stellenprozente umfassen. Die Aufnahme des Betriebs wird
im Frühjahr 2001 erfolgen. Die Mitarbeitenden werden der ZEPRA-Leitung
in St. Gallen unterstellt. Neben den ursprünglichen Kernaufgaben der
Suchtprävention soll dem ZEPRA ein weiter gehender Auftrag für
Gesundheitsförderung und Prävention in den Bereichen Familie, Schule und
Gesundheit sowie Lebensstil und Gesundheit übertragen werden.
In den letzten Jahren hat ein Paradigmawechsel von der Krankheits-
zur Gesundheitsorientierung stattgefunden. Von einer stärker auf
Förderung und Prävention ausgerichteten Gesundheitspolitik verspricht
man sich höhere Lebensqualität, finanzielle Entlastung des Gemeinwesens
und der Krankenversicherung sowie eine Verminderung der
krankheitsbedingten volkswirtschaftlichen Kosten.
Die Regierung genehmigt die Vereinbarung über die Zusammenarbeit der
Kantone Graubünden und St. Gallen im Bereich Prävention und
Gesundheitsförderung unter dem Vorbehalt, dass der Grosse Rat ein
Verpflichtungskredit von 1.2 Millionen Franken für die dreijährige
Projektphase gutheisst.
Graubünden soll ein neues Markenzeichen erhalten
Graubünden, die Ferienecke der Schweiz. Diese seit rund 20 Jahren
verwendete Markenbezeichnung soll durch eine neue Marke ersetzt werden.
Sowohl das Regierungsprogramm 2001 bis 2004 wie das Wirtschaftsleitbild
des Kantons Graubünden fordern eine starke Marke Graubünden. Diese soll
verschiedene Leistungsbereiche wie Tourismus, Wirtschaft, Transport,
Produkte und Dienstleistungen umfassen. Aus dem geographischen Begriff
Graubünden soll eine Marke mit entsprechenden Werten aufgebaut werden.
Die Marke müsste die Kernwerte Natur, Kultur und Wohlbefinden so
umsetzen, dass sie nicht nur für den Tourismusbereich, sondern auch für
andere Branchen in Graubünden eingesetzt werden kann. Die Wirkung soll
letztlich weit über die Schweiz hinaus strahlen. Die Idee für eine Marke
Graubünden entstand während eines Workshops zum Wirtschafts-Leitbild
Graubünden. Im Anschluss daran griffen verschiedene Firmen und
Organisationen die Idee auf und seit Mai 2000 beschäftigt sich auch das
Departement des Innern und der Volkswirtschaft in Zusammenarbeit mit
Graubünden Ferien mit dem Projekt "Marke Graubünden". Dabei werden
laufend die sog. "Keypartner" (Vertreter wichtiger Tourismusorte, der
RhB, des Gewerbes etc.) mit einbezogen. Nach erfolgter Analyse und
Grobplanung (Phase 1) geht es nun darum, eine neue Marke Graubünden zu
kreieren und einzuführen (Phase 2). Dies soll bis im April 2001
geschehen. Für die Phase 2 wird ein Kostendach von 330'000 Franken
festgelegt. In dieser Phase wird eine externe Firma beratend beigezogen.
In der Folge soll die neue Marke weiter aufgebaut und im Markt gefestigt
werden.
Nächste Polizeischule im Jahr 2002
Der Grosse Rat hat das Durchführen einer Polizeischule im Jahr 2001
nicht bewilligt. Wenn eine aktualisierte Bestandesplanung vorliege und
der Korpsbestand sowie die Aufgaben der Kantonspolizei vertieft
überprüft würden, sei die Geschäftsprüfungs-Kommission indessen bereit,
die Durchführung einer Polizeischulung im Jahr 2002 zu prüfen. Mit einem
entsprechenden Bericht wird nun dargetan, dass die nächste Polizeischule
für maximal 30 Anwärter/innen im Jahr 2002 durchgeführt werden muss,
damit der heutige Sollbestand gehalten werden kann. Die langfristige
Planung zeigt überdies, dass im Jahr 2004 eine weitere Polizeischule
durchzuführen wäre. Die Regierung beschliesst die Durchführung einer
Polizeischule im Jahr 2002. Eine vom Justiz-, Polizei und
Sanitätsdepartement einzusetzende Arbeitsgruppe wird sich mit der Frage
nach einer weiteren Polizeischule im Jahr 2004 befassen und Abklärungen
über den zukünftigen Sollbestand der Kantonspolizei machen. Eine
allfällige Aufstockung des Polizeikorps würde nicht zuletzt im
Zusammenhang mit intensiveren Kontrollen des Schwerverkehrs stehen.
Aus Regionen und Gemeinden
Die zweite Ausführungsetappe des Projekts Lawinenverbauung Alpetta
(Val Bever) der RhB wird genehmigt. Es ist vorgesehen, die bestehenden
Anlagen zu sanieren und durch weitere zu ergänzen. An die Gesamtkosten
von etwa 2.5 Millionen Franken wird ein Kantonsbeitrag von 25 Prozent
zugesichert.
Für verschiedenen Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im
Gesamtbetrag von rund 1.3 Millionen Franken zugesichert
(Ersatz-Aufforstung Umfahrung Klosters, Bauarbeiten im Bereich Scuol
West und Postauto-Haltestelle "Gassa Sut/Bottaholds" in Domat/Ems
innerorts).
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden