Am Energie-Apéro vom Mittwoch, 29. November, werden Fachleute die
Stossrichtung der zukünftigen Energiepolitik in der Schweiz und im
Kanton Graubünden vorstellen.
Der Energie-Apéro findet ab 17 Uhr an der Hochschule für Technik und
Architektur in Chur statt. Als Referenten sind angesagt: Hans-Luzius
Schmid (Bundesamt für Energie, Bern), Christoph Rutschmann
(Schweizerische Vereinigung für Holzenergie VHe, Zürich) und Paul
Barandun (Bündner Waldwirtschaftsverband, Chur).
Im Vordergrund stehen das neue Bundesprogramm EnergieSchweiz, das
CO2-Gesetz sowie allfällige Vorschriften über den Energieverbrauch von
Geräten, Motorfahrzeugen und Gebäuden. Zudem wird aufgezeigt, wie mit
dem Lothar-Programm Holzheizungen gefördert werden und wo kompetente
Beratung dazu angeboten wird. Zur Diskussion stehen Umsetzungs-Chancen
in Graubünden.
EnergieSchweiz
Der Bundesrat wird zu Beginn des nächsten Jahres das Aktionsprogramm
Energie 2000 durch das Programm EnergieSchweiz ablösen. Da weder die
Förderabgabe noch die Solar-Initiative angenommen wurden, wird das
Programm - wie bisher Energie 2000 - aus der Bundeskasse finanziert.
Damit stehen wesentlich weniger Mittel zur Verfügung, als wenn die
Förderabgabe oder die Solar-Initiative angenommen worden wären.
EnergieSchweiz wird auf Energie 2000 aufbauen; der freiwillige Ansatz
wird verstärkt. Dabei stehen vier Punkte im Vordergrund:
-
Das Energiegesetz sieht den Einsatz von Energieagenturen vor
- Es sollen - gemäss CO2-Gesetz - Vereinbarungen mit
Grossverbrauchern zum CO2-Ausstoss abgeschlossen werden
- Bund und Kantone werden Vorschriften über den Energieverbrauch von
Geräten, Motorfahrzeugen und Gebäuden festlegen
- Voraussichtlich wird - frühestens 2004 - eine CO2-Abgabe
eingeführt werden müssen
Lothar-Förderprogramm für Holzheizungen
Im Dezember 1999 warf der Sturm "Lothar" eine Unmenge von Bäumen um.
Sturmholz lässt sich oft nur als Industrie- oder Energieholz nutzen. Der
Bund hat daher beschlossen, Holzheizungen finanziell zu fördern. Für
drei Jahre stehen dazu 45 Millionen Franken zur Verfügung. Bis zu 60%
der nicht amortisierbaren Mehrkosten gegenüber einer konventionellen
Heizung kann das Lothar-Förderprogramm übernehmen. Drei Bedingungen
müssen dabei erfüllt werden:
- Die neue Anlage deckt mindestens drei Viertel des Wärmebedarfs des
Gebäudes
- Die Anlage ist typengeprüft mit dem VHe-Qualitätssiegel
- Die Anlage ist noch nicht installiert
Die grüne Bündner-Energie aus Wald- und Restholz
Mit der vermehrten Nutzung von Holzenergie können in Graubünden
zahlreiche Arbeitsplätze gesichert werden und es können wichtige
Beiträge zur Entlastung der Atmosphäre von zusätzlichem CO2 und anderen
schädlichen Emissionen geleistet werden. Tatsächlich liegt in Graubünden
das Holzenergiepotenzial noch zu einem bedeutenden Teil brach;
kurzfristig wäre eine Verdoppelung der Nutzung möglich.
Eine zentrale Voraussetzung für die vermehrte Nutzung der
Holzenergie ist eine Feuerungstechnik, die eine bequeme, effiziente und
umweltgerechte Verbrennung des Holzes erlaubt. In den letzten Jahren hat
ein beachtlicher Innovationsschub stattgefunden. Moderne, richtig
betriebene Holzfeuerungen erreichen höchste Wirkungsgrade bei geringsten
Emissionen und erfüllen die strengen Grenzwerte der
Luftreinhalteverordnung LRV 92 problemlos. Die Palette moderner
Holzfeuerungen ist breit. Sie reicht vom geschlossenen Cheminée bis zur
automatischen Grossfeuerung mit Nahwärmenetz und Wärme-Kraft-Koppelung
WKK. Beim Entscheid für ein bestimmtes System steht der erforderliche
Wärmeleistungsbedarf im Vordergrund. Daneben spielen aber auch andere
Faktoren wie Platzverhältnisse, Komfortansprüche und
Versorgungssituation eine wichtige Rolle. Es lohnt sich immer, bei der
Wahl des Feuerungssystems sorgfältig vorzugehen. Die Vereinigung für
Holzenergie VHe mit ihren vier regionalen Informationsstellen bietet
dazu Know-how und Vorgehensberatung.
Im Anschluss an die Referate findet eine Diskussion statt, an der
Balz Lendi vom Amt für Energie die Bündner Optik einbringen wird.
Gremium: Amt für Energie Graubünden
Quelle: dt Amt für Energie Graubünden