Seit 1994 unterstützt der Kanton Graubünden wärmetechnische
Gebäudesanierungen, Holzheizungen und Sonnenenergie-Anlagen mit
finanziellen Beiträgen. Mit den Förderbeiträgen wird erreicht, dass der
Bedarf an Heizenergie für bestehende Bauten halbiert wird.
Das Volk hat im September die eidgenössischen Energieabgaben klar
abgelehnt. Dies hat zur Folge, dass die kantonalen Förderprogramme
weitergeführt werden.
Beiträge für Gebäudesanierung und erneuerbare Energie
Der Kanton Graubünden hat seit 1994 knapp sieben Millionen Franken
ausgegeben, um Gebäude wärmetechnisch zu sanieren. Im gleichen Zeitraum
wurden überdies Holzheizungen und Sonnenenergie-Anlagen mit rund 3.8
Millionen Franken unterstützt.
Beim Start des Förderprogramms im Jahr 1994 hatte man nach einer
Anlaufzeit von rund drei Jahren ein jährliches Budget von zwei Millionen
Franken vorgesehen. Unterstützt durch das Investitionsprogramm des
Bundes wurde dieses Ziel 1997 erreicht. Seit 1998 sind die jährlichen
Budgets aus Spargründen kontinuierlich durch den Grossen Rat gekürzt
worden. Dies hatte zur Folge, dass einzelne Fördermassnahmen sistiert
und gleichzeitig eine Warteliste für Kantonsbeiträge geführt werden
musste. Seit diesem Jahr erhält der Kanton Gaubünden Globalbeiträge des
Bundes für sein Förderprogramm. Diese werden die kantonalen
Budgetkürzungen teilweise kompensieren.
Nachhaltige Kantonsbeiträge
Gebäude, welche die Anforderungen an einen Kantonsbeitrag erfüllen,
weisen im Durchschnitt nach der wärmetechnischen Gebäudesanierung nur
noch einen halb so hohen Bedarf an Heizenergie auf wie vor der
Sanierung.
Damit der Kanton Förderbeiträge ausrichtet, muss die Bauherrschaft
bereit sein, ihr Gebäude umfassend und besser zu dämmen, als dies die
Vorschriften des Energiegesetzes verlangen. Diese zusätzlichen
Dämmmassnahmen führen zu einer weiteren Einsparung von rund 2.5 Liter Öl
pro Quadratmeter Wohnfläche. Bis Ende 1999 wurde an 296 Häuser mit einer
totalen Wohnfläche von rund 200'000 Quadratmetern Kantonsbeiträge
ausgerichtet. Allein die zusätzliche Einsparung durch die bessere
Wärmedämmung entspricht 420 Tonnen Heizöl pro Jahr. Die gesamte,
jährlich wiederkehrende Einsparung dieser Bauten beträgt rund 1'250
Tonnen Heizöl pro Jahr. Ein toller Beitrag an unsere Umwelt. Zum
Vergleich sei erwähnt, dass ein neues MINERGIE-Haus nur noch die Hälfte
des Heizenergie-Bedarfes eines sanierten Hauses aufweist. Bauen ist ein
dynamischer Prozess, welcher sich dauernd weiterentwickelt. Die
Zukunftsziele sind mit dem MINERGIE-Label bereits fixiert.
Positive volkswirtschaftliche Auswirkungen
Eine vom Amt für Energie in Auftrag gegebene Studie kommt zum
Schluss, dass die seit 1994 gewährten finanziellen Beiträge nebst
energie- und umweltpolitischen auch konjunkturelle und
beschäftigungsverbessernde Auswirkungen haben. Darüber hinaus steht den
Beiträgen ein nicht unbeträchtlicher Rückfluss in Form von zusätzlichen
Steuern und Gebühren an die öffentliche Hand gegenüber. Im Vergleich mit
anderen öffentlichen Ausgaben sind die Beiträge für wärmetechnische
Gebäudesanierungen aus volkswirtschaftlicher Sicht sehr positiv zu
bewerten und können über die Lebensdauer der Massnahmen gerechnet für
die öffentliche Hand zumindest als finanziell selbsttragend betrachtet
werden.
Gremium: Amt für Energie Graubünden
Quelle: dt Amt für Energie Graubünden