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Die Regierung schlägt dem Grossen Rat vor, die "FIS Alpine Ski WM 2003 St. Moritz-Pontresina, Engadin" mit Kantonsbeiträgen und Defizitgarantien von insgesamt sieben Mio. Franken zu unterstützen. Dazu muss die Verordnung über die Wirtschaftsförderung geändert werden.
Die Alpine Ski-Weltmeisterschaft 2003 (WM 2003) wird vom 2. bis 16. Februar stattfinden. Sie gehört zweifellos zu den bedeutenden sportlichen Grossveranstaltungen mit entsprechender Werbewirkung für den Tourismus. Die umfangreichen Investitionen in die touristische Infrastruktur werden aber nicht nur im Hinblick auf die WM 2003 getätigt. Sie sollen gleichzeitig dazu dienen, die touristische Konkurrenzfähigkeit auch längerfristig zu steigern. In diesem Sinn entspricht das Durchführen der Ski-WM 2003 den erklärten Zielen im Regierungsprogramm, den Wirtschaftsstandort Graubünden zu stärken und den Tourismus zu fördern. Sportliche Grossanlässe, die weltweit beachtet werden, können ein breites Publikum auf Graubünden als bedeutendste Tourismusregion der Schweiz aufmerksam machen.

Chance für Graubünden

Die Regierung erachtet die WM 2003 als besondere Chance für den Kanton Graubünden und erwartet sich von ihr einen erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Veranstaltungen sollen sich durch gutes Management, ein hochstehendes Rahmenprogramm und Herzlichkeit auszeichnen und dadurch das Image des Kantons nachhaltig fördern. Die WM soll einerseits die internationale Kompetenz und Konkurrenzfähigkeit Graubündens im Bereich des alpinen Skisports unterstreichen und eine gesellschaftliche und kulturelle Ausstrahlung haben. Dem Bündner Image entsprechend soll die WM 2003 umweltverträglich durchgeführt werden und Impulse weit über die Region hinaus setzen.

Finanzierung weitgehend gesichert

Das Gesamtbudget sieht Ausgaben von rund 77 Mio. Franken vor. Davon entfallen 45 Mio. auf Bauten und Anlagen und 32 Mio. Franken auf den eigentlichen Anlass. Die Einnahmen werden mit rund 60 Mio. Franken veranschlagt, und setzen sich wie folgt zusammen: Sponsoring FIS (30 Mio.), übrige Sponsoren (1.5 Mio.), Beiträge/Beteiligungen Gemeinde St. Moritz (25.5 Mio.), Kur- und Verkehrsverein (250'000 Franken), Bergbahnen etc. (1.3 Millionen), Diverse (500'000 Franken) und Eintritte (eine Million). Somit wird ein Fehlbetrag von rund 17 Mio. Franken erwartet. Dieser soll gedeckt werden durch Bundesbeiträge (vier Mio.), einen Beitrag des Schweizerischen Olympischen Verbands (1.5 Mio.), eine Defizitgarantie des Bundes (1.5 Mio.), Beiträge und Defizitgarantien des Kantons (sieben Mio.) und durch private Sponsoren (drei Mio. Franken). Die Leistungen des Bundes setzen voraus, dass sich die Gemeinde St. Moritz und der Kanton Graubünden ebenfalls beteiligen. St. Moritz wirft den satten Betrag von 25.5 Mio. Franken auf und macht damit teilweise Investitionen , die auch ohne WM hätten getätigt werden müssen. Der Kanton orientiert sich daher an den Leistungen auf nationaler Ebene und soll einen gleich hohen Beitrag sprechen wie der Bund und der Schweizerische Olympische Verband zusammen. Unter der Voraussetzung, dass die Bundesgelder und jene des Olympischen Verbands definitiv zugesichert werden, ergibt sich für den Kanton ein Beitrag von 5.5 Mio. und eine Defizitgarantie von 1.5 Mio. Franken.

Keine Volksabstimmung

Gemäss geltender Wirtschaftsförderungs-Verordnung (WFV) müssen Beiträge von mehr als 200'000 Franken an sportliche Grossanlässe der Volksabstimmung unterbreitet werden. Die Regierung schlägt dem Grossen Rat vor, die einschlägige Bestimmung ersatzlos zu streichen. Sie ist seit 1990 in Kraft, wurde aber nie aktuell. Das Parlament hatte sich seinerzeit eine Selbstbeschränkung auferlegt, die nicht aus finanzpolitischen Gründen erfolgte, sondern mit Rücksicht auf die Bedenken aus Umweltschutz-Kreisen. Die Regierung ist der Ansicht, dass die zahlreichen Bewilligungsverfahren von Gemeinden, Kanton und Bund genug Möglichkeiten bieten, den Anliegen des Umweltschutzes Nachachtung zu verschaffen.
Der Grosse Rat wird die beiden Botschaften voraussichtlich in der Maisession 2000 behandeln.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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