Die Grossbaustelle Sedrun der AlpTransit Gotthard AG wird
wissenschaftlich untersucht. Im Verlaufe der nächsten 15 Jahre wird eine
Projektstudie über die Auswirkungen der Neat-Grossbaustelle Sedrun auf
die Talschaft und die Strukturen der Gemeinde und der Region
durchgeführt. Das Bundesamt für Verkehr, der Kanton Graubünden, der
Gemeindeverband Surselva und die Standortsgemeinde Tujetsch haben diesem
Forschungsprojekt grünes Licht erteilt.
Bauen im Alpenraum stellt spezielle Anforderungen an alle
Beteiligten. Auf knappem Raum überlagern sich hier vielfältige
Nutzungsinteressen. Dies gilt insbesondere auch für die Grossbaustelle
Sedrun der AlpTransit Gotthard AG in der Oberen Surselva. In Sedrun wird
mit dem Zwischenangriffs-Stollen ein wesentlicher Teil des Bauvolumens
des neuen Gotthard-Basistunnels am Gotthard realisiert. Über rund 15
Jahre werden bis zu 600 Personen direkt am Bau beschäftigt. Mit dieser
für die Region sehr grossen Baustelle kommen in die Gemeinde Tujetsch,
aber auch in das übrige Gebiet der Oberen Surselva wirtschaftliche,
gesellschaftliche und landschaftliche Impulse grösseren Ausmasses.
Die Neat-Grossbaustelle Sedrun ist deshalb eine einmalige
Gelegenheit, innerhalb eines überblickbaren Raums die nachhaltigen
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Entwicklungen und
Auswirkungen in bestimmten Zeitabschnitten zu erfassen, auszuwerten und
zu dokumentieren. Die in Form einer projektbezogenen Untersuchung und
Langzeit-Begleitung angelegte Studie verfolgt im Verlauf der nächsten 15
Jahre verschiedene Ziele:
- Die Entwicklung bezüglich Nachhaltigkeit (mit besonderer
Berücksichtigung der Wirtschaft, des Tourismus, der Gesellschaft und
Landschaft vor, während und nach dem Bau) soll dokumentiert werden.
- Die Problembereiche in der Entwicklung der Gemeinde Tujetsch und
der Region Surselva sollen durch die laufende Begleitung rechtzeitig
erkannt werden, damit allfällige Korrekturmassnahmen sofort eingeleitet
werden können.
- Am Fallbeispiel Surselva sollen Erkenntnisse im Hinblick auf
ähnliche Vorhaben gewonnen werden.
- Durch gut verständliche und problemnahe Zwischenberichte soll ein
Instrument für eine offene Kommunikationspolitik geschaffen werden.
Als Träger dieser vom Bund mitfinanzierten Neat-Langzeitstudie
Sedrun treten das Bundesamt für Verkehr, der Kanton Graubünden, der
Gemeindeverband Surselva und die Standortgemeinde Tujetsch auf. Die
Federführung liegt beim Kanton Graubünden. Mit der Begleitung der
Projektstudie wird eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der
Trägerschaft und der AlpTransit Gotthard AG betraut. Mit der
eigentlichen Durchführung der Studie hat die Arbeitsgruppe das Institut
für öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St.
Gallen beauftragt, für die audiovisuelle Begleitdokumentation die Prisma
Videoproduktionen und Systeme AG, Chur. Das Projekt soll in sechs Phasen
im Zeitraum von 1999/2000 bis 2013/2014 ablaufen.
Gremium: Departement des Innern und der Volkswirtschaft Graubünden
Quelle: dt Departement des Innern und der Volkswirtschaft Graubünden