Die Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK), welcher die
Kantone Uri, Graubünden, Wallis, Tessin, Nidwalden, Obwalden und Glarus
angehören, hat mit Befriedigung von den Beschlüssen des Nationalrats zum
Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) Kenntnis genommen. Die RKGK hat stets
eine Strommarkt-Öffnung mit wirksamen Leitplanken zu Gunsten der
einheimischen und erneuerbaren Wasserkraft gefordert. Die Energieabgabe
bildet diese geeignete Leitplanke, weshalb der Nationalrat das EMG und
die Energieabgabe völlig zu Recht als Gesamtheit betrachtet und
miteinander verknüpft hat. Im weiteren zeigt sich die RKGK erfreut über
den Rückzug der Energie-Umwelt-Initiative.
EMG und Energieabgabe bilden eine Einheit
Gestützt auf fundierte Abklärungen hat die RKGK bereits im Rahmen
der Vernehmlassung zum EMG (Frühling 1998) dargelegt, dass sie eine
Liberalisierung des Elektrizitätsmarkts nur mit wirksamen Leitplanken
befürworten könne und dass sie die Energieabgabe als "Eintrittspreis" in
den offenen Strommarkt betrachte. Seither bildeten die
Strommarkt-Öffnung und die Energieabgabe in den weiteren
parlamentarischen Diskussionen stets ein Gesamtpaket. Zuletzt kam dies
mit aller Deutlichkeit auch in der Botschaft des Bundesrats zum EMG zum
Ausdruck. Die vom Nationalrat beschlossene Verknüpfung von EMG und
Energieabgabe ist vor diesem Hintergrund somit die logische Konsequenz.
Das EMG darf nur mit der entsprechenden zeitlich befristeten Leitplanke
in Kraft treten. Unglaubwürdig sind vielmehr die im Nationalrat in
letzter Sekunde eingereichten Anträge zur Durchbrechung dieser
sachlichen Einheit. Die RKGK ist deshalb erfreut, dass eine Mehrheit des
Nationalrats diese Vorschläge als taktische Störmanöver zur Bekämpfung
der Energieabgabe erachtet und entsprechend deutlich abgelehnt hat. Sie
gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Ständerat den Beschluss des
Erstrats bestätigt.
Rückzug der Energie-Umwelt-Initiative wird begrüsst
Die RKGK hat bereits im Februar ihre Haltung zu den im September zur
Abstimmung gelangenden Energievorlagen festgelegt. Mit einem dreifachen
"JA" unterstützt sie die verfassungsmässige Übergangsnorm als Grundlage
für die Energieabgabe von 0.3 Rappen pro Kilowattstunde, die
Solar-Initiative und die Grundnorm für die ökologische Steuerreform. In
der Stichfrage sieht sie die Energieabgabe zur Förderung des
Energiesparens und der erneuerbaren Energien (insbesondere Wasserkraft)
der Solar-Initiative vor. Dank des Rückzugs der
Energie-Umwelt-Initiative können die Befürwortenden nun in den
Hauptfragen einen geschlossenen Abstimmungskampf führen. Dieser wird
dadurch vereinfacht und für das Stimmvolk übersichtlicher.
Diese Mitteilung liegt nur in deutscher Sprache vor.
Gremium: Regierungskonferenz der Gebirgskantone
Quelle: dt Regierungskonferenz der Gebirgskantone