Der Gründungsvorsitzende der Internationalen Regierungskommission
Alpenrhein, Landammann Walter Kägi, St.Gallen, übergibt den Vorsitz an
Regierungsrat Norbert Marxer, Fürstentum Liechtenstein. Die
Regierungskommission vergewissert sich vom Fortschritt der Arbeiten in
den Themenbereichen Hochwasserschutz, Grundwassersicherung und
Revitalisierungsmöglichkeiten.
Die 1995 gegründete Internationale Regierungskommission Alpenrhein
liess sich an ihrer 6. Sitzung in Vaduz über den Arbeitsfortgang und die
Zwischenergebnisse der Projekte des gemeinsamen Aktionsprogramms 2000+
orientieren. Bedeutsam erscheinen die sich abzeichnenden Erkenntnisse
aus den bereits realisierten Massnahmen an Flussabschnitten -
Flussraumaufweitung bei Felsberg-Chur, Neugestaltung des
Mündungsbereichs des Liechtensteiner Binnenkanals, neuer Fischpass beim
Kraftwerk Reichenau - sowie aus der Machbarkeitsstudie für die
Revitalisierung des Alpenrheins am Illspitz. Im Auftrag von Vorarlberg
und der Stadt Feldkirch, unterstützt durch die drei Partner
Liechtenstein, Graubünden und St.Gallen, konnte die Realisierbarkeit
dieser bedeutenden Revitalisierungsmassnahme dargelegt werden. Deren
Auswirkungen, insbesondere auf den Rhein unterhalb der Illmündung, sowie
die zu erwartenden Kosten werden noch von allen Beteiligten, so auch von
der Gemeinsamen Rheinkommission (Internationale Rheinregulierung), zu
prüfen sein. Die weitere Bearbeitung von Entscheidungsgrundlagen für
dieses Revitalisierungsprojekt erfolgt unter Einbezug aller Betroffenen,
namentlich der Grundeigentümer. In der Folge wird zusammen mit den
berührten Gemeinden geklärt, ob ähnliche im Gewässer- und
Fischökologischen Konzept der Regierungskommission vorgeschlagene
Vorhaben, insbesondere bei Diepoldsau/Hohenems, in der Eschnerau oder im
Raum Sargans/Fläsch, möglich sind.
Die Regierungskommission erteilte den Auftrag, ein
Geschiebebewirtschaftungskonzept für das Alpenrheingebiet zu erarbeiten.
Diesbezüglich unterstützt sie Sofortmassnahmen zur Vermeidung weiterer
Eintiefungen der Rheinsohle. Die Arbeiten der Regierungskommission
werden von den zuständigen Bundesstellen in Wien und Bern/Biel sowie in
der Regel auch durch die EU-Initiative INTERREG (Programm
Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein) grosszügig finanziell unterstützt.
Die Bewältigung der vielfältigen ineinandergreifenden Arbeiten und
Vorhaben wird seit einem halben Jahr durch einen Programmbeauftragen der
Regierungskommission sichergestellt. Den Vorsitz der
Regierungskommission übernimmt neu das Fürstentum Liechtenstein - Dr.
Norbert Marxer löst Dr. Walter Kägi, St.Gallen, ab.
Gremium: Regierungskommission Alpenrhein
Quelle: dt Regierungskommission Alpenrhein